Mastercard macht Druck Banken fürchten um EC-Karten
24.04.2007, 20:00 UhrIn Deutschland ist ein heftiger Kampf um die EC-Karte entbrannt. Die internationale Kreditkartenorganisation Mastercard mache mit ihrem Zahlungssystem Maestro dem Electronic-Cash-Verfahren (EC) der deutschen Banken inzwischen so massiv Konkurrenz, dass die Institute um dessen Überleben fürchten müssten, sagte Karl-Heinz Boos, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken (VÖB) der "Financial Times Deutschland".
"Mastercard zielt mit unfairen Mitteln auf eine Verdrängung von Electronic Cash ab zu Lasten der kartenausgebenden Banken, des Handels und der Verbraucher", sagte Boos. Mastercard erklärte dagegen, die Darstellung des VÖB sei nicht korrekt, ohne konkreter zu werden.
Rund 92 Millionen EC-Karten sind hierzulande derzeit sowohl mit dem EC- als auch dem Maestro-Logo versehen. Nationale Zahlungstransaktionen werden bislang über EC-Cash abgewickelt, nur Kartenzahlungen im Ausland über Maestro.
"Wenn wir nichts tun, werden wir Electronic Cash zumachen können. Damit würde dieses kostengünstige Verfahren Handel und Verbrauchern nicht mehr zur Verfügung stehen", warnte Boos. Gäben die Banken keine Maestro-Karten mehr heraus, ginge der Plan von Mastercard nicht auf. "Die Banken müssen selbst entscheiden, ob sie Maestro im Rahmen des Co-Brandings überhaupt noch nutzen wollen", sagte Boos.
Das Thema ruft auch den Zentralen Kreditausschuss der deutschen Bankenverbände auf den Plan. Dort wird die Rechtsposition vertreten, dass die Karten ausgebenden Banken den Einsatz ihrer bereits emittierten Karten im Rahmen nationaler Maestro-Transaktionen ablehnen könnten.
Quelle: ntv.de