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Mehr Geld für die Milch Bauern demonstrieren

Mehr als 10.000 Bauern aus ganz Deutschland haben in München für höhere Milchpreise und den Erhalt der Milchquote demonstriert. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) forderte einen Preis von mindestens 40 Cent je Liter Milch für die Landwirte. Nur so könnten diese kostendeckend wirtschaften, hieß es. Mit Transparenten und Kuhglocken waren die Bauern zu der Kundgebung erschienen.

Bei den Erzeugern sei von den Preiserhöhungen für Milchprodukte nicht viel angekommen, erklärte der Verband. Durch Kostensteigerungen in der Produktion bleibe unter dem Strich kaum etwas übrig. Zudem könnten die derzeit hohen Preise nur von kurzer Dauer sein.

Die Bauern sollten sich zu Liefergemeinschaften, so genannten "Milk Boards", zusammenschließen, um bei den Preisverhandlungen mit Molkereien und dem Handel mitbestimmen zu können. Dafür sei aber eine Genehmigung des bayerischen Landwirtschaftsministeriums notwendig, erklärte der BDM. Der Verband fordert - im Gegensatz zum Deutschen Bauernverband - auch die Fortführung der Milchquote und möchte, dass die Bauern die Mengensteuerung selbst verwalten.

Der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hans-Michael Goldmann, erklärte, die Forderung nach höheren Milchpreisen sei berechtigt. Dies werde aber nicht mit der Milchquote erreicht: "Die Milchquote ist die Ursache für die Misere der Bauern", sagte Goldmann. Die Regulierung müsse 2015 wegfallen. Nur mit offenen Märkten könne die deutsche Landwirtschaft die Chancen am Weltmarkt nutzen.

Der FDP-Politiker warf der Bundesregierung und Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer ein fehlendes schlüssiges Konzept zum Ausstieg aus der Quote vor. "Horst Seehofers Ambitionen auf den CSU-Vorsitz und die CSU stehen dem überfälligen Ausstieg aus der Milchquote entgegen", erklärte Goldmann. "Denn der Bundesagrarminister fürchtet den Zorn der bayerischen Bauern."

Die Regierung müsse aber konsequent marktwirtschaftliche Wege in der Agrar- und Verbraucherpolitik gehen. Die Milchquote habe weder Höfesterben verhindern können noch auskömmliche Milchpreise gesichert.

Quelle: ntv.de

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