Beiersdorf stellt sich angesichts der schrumpfenden Nachfrage nach Kosmetikartikeln auf schwierige Zeiten ein. Um das Ziel einer operativen Umsatzrendite von mindestens zehn Prozent zu erreichen, habe der Konzern nun auch für seine größte Sparte für Konsumartikel ein Sparpaket erarbeitet, sagte Vorstandschef Thomas-Berndt Quaas vor den Aktionären in Hamburg. "Wir stellen uns auch hier auf die Krise ein."

Bei seiner kleineren Klebstofftochter Tesa tritt Beiersdorf bereits auf die Kostenbremse und erwägt kräftige Einschnitte an mehreren Standorten. Davon könnten 400 der weltweit rund 3900 Tesa-Beschäftigten betroffen sein. Tesa leidet besonders unter der Krise der Auto- und Elektronikbranche, die sie mit Industrieklebstoffen beliefert.

Sparen bei Haut und Haaren

Inzwischen geht auch die sonst stabile Nachfrage nach Kosmetikprodukten wegen der Wirtschaftskrise weltweit zurück. Bis auf Deutschland griff die Kundschaft zuletzt in allen großen Industrieländern immer weniger zu Haut- und Schönheitspflegeprodukten. Auch in den früheren Wachstumsländern China, Brasilien und Osteuropa hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt.

Vorstandschef Quaas bekräftigte auf der Hauptversammlung, dass der Konzern in seiner Sparte für Haut- und Haarpflegeartikel auch im laufenden Jahr stärker wachsen wolle als der Gesamtmarkt. Die Umsatzentwicklung des Geschäftsbereichs solle leicht über dem Vorjahr liegen. Die operative Umsatzrendite (Ebit) solle über zehn (Vorjahr: zwölf) Prozent gehalten werden. Bei Tesa rechnet Beiersdorf mit einer weiterhin "schwierigen Umsatzentwicklung", die Tochter soll jedoch in den schwarzen Zahlen gehalten werden.

Konkurrent Henkel scheut bislang eine konkrete Prognose für 2009. Der Hersteller von Pritt und Persil hofft aber, dass die sinkenden Rohstoffpreise und niedrige Zinsen den Gewinn je Aktie stützen werden.