Aufspaltung der WestLB? Belegschaft stellt sich quer
21.11.2008, 15:34 UhrDer WestLB-Vorstand stößt mit seinen Überlegungen zu einer Aufspaltung der nordrhein-westfälischen Landesbank in der Belegschaft auf Widerstand. "Die Beschäftigten stehen den Plänen zur Aufteilung der WestLB ablehnend gegenüber", sagte die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Doris Ludwig, dem "Handelsblatt".
Die Mitarbeiter fragten sich, warum nur für die WestLB eine Aufspaltung geplant sei, während die übrigen Landesbanken als Ganzes in Fusionsverhandlungen eingebracht würden. Dass sich Vorstand und ein Teil der Eigentümer darauf festgelegt habe, schwäche die Verhandlungsposition der Bank. Die Bedenken sind laut Zeitung auf einer Betriebsversammlung vorgetragen worden.
Bereits seit Wochen ist eine Aufspaltung der WestLB in der Diskussion. "Die WestLB besteht im Kern aus zwei starken Säulen, die sich in zwei Teilbetrieben darstellen ließen", hatte Vorstandschef Heinz Hilgert Ende Oktober in einem Interview des "Handelsblatts" erklärt. Der WestLB-Vorstand wolle den Teilbetrieb rund um das Kapitalmarkt- und Finanzierungsgeschäft mit der DekaBank zusammenbringen. Für den zweiten WestLB-Teilbetrieb, das Verbundgeschäft mit den Sparkassen und das Firmenkundengeschäft gebe es erste Sondierungsgespräche. "Wir haben aber klar verabredet, dass es Lösungen für die gesamte WestLB gibt, also für beide Teile der Bank in einem parallel gestalteten Prozess", sagte er damals.
Die WestLB war durch Fehlspekulationen und die Finanzmarktkrise unter Druck geraten. Der Düsseldorfer Bankkonzern verzeichnete 2007 einen Verlust von 1,6 Mrd. Euro. Die WestLB veräußerte Anfang 2008 riskante Wertpapiere zum Einkaufspreis von 23 Mrd. Euro an eine Zweckgesellschaft. Die WestLB-Eigentümer gaben Garantien von 5,0 Mrd. Euro für die ausgelagerten Risiken ab. Als Gegenleistung für die Beihilfe soll die WestLB deutlich verkleinert werden.
Der Vorstand hat bereits eine Reduzierung der Bilanzsumme (286,5 Mrd Euro Ende 2007) um mehr als ein Viertel angekündigt. Außerdem erklärten die WestLB-Eigentümer ihre Bereitschaft, die Mehrheit abzugeben. Im Rahmen des Bankumbaus sollen mindestens 1350 Stellen wegfallen.
Quelle: ntv.de