Erwartungen sind stabil Bernanke zu Inflation
10.07.2007, 21:33 UhrUS-Notenbankchef Ben Bernanke hat den Einfluss der Ausschläge bei den Preisen für Energie und Lebensmittel auf die Inflation als gering eingeschätzt, solange die Inflationserwartungen eingedämmt bleiben.
Der Anstieg bei den Energiepreisen in den vergangenen Jahren habe nicht zu hartnäckiger Inflation und Rezession geführt, sagte Bernanke in einer Rede zur Inflation. Damit scheint er kein Abrücken von der Kerninflationsrate als entscheidende Größe bei den Zinsentscheidungen der Währungshüter zu signalisieren. Dennoch müsse die Fed bei der Schätzung der Teuerungsrate darauf achten, ob die höheren Energiepreise auch die Preise für andere Güter beeinflussen, sagte der Notenbankchef.
Für ihre Inflationsprognose unterscheide die Fed zwischen den Erwartungen für die nächsten drei bis sechs Monate und für den Zeitraum danach. "Trotz aller Fortschritte, die bei Modellen und statistischen Analysen erreicht wurden, sind für das praktische Erstellen von Prognosen weiterhin Kunst genauso wie Wissenschaft nötig", sagte Bernanke. Seine Äußerungen enthielten jedoch kaum Anzeichen dazu, wie die Notenbank die Lage der US-Wirtschaft einschätzt.
Bernanke wird am 18. Juli vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses im Rahmen seiner halbjährlichen Anhörung zur Geldpolitik aussagen. Dabei könnte er sich möglicherweise auch näher zur Kommunikationspolitik der Fed äußern. Bernanke kündigte an, in der näheren Zukunft Vorschläge dazu zu machen. Innerhalb der Fed wurde zuletzt darüber diskutiert, ob konkrete Inflationsziele eingeführt werden, wie sie etwa für die Europäische Zentralbank hat.
Bei ihrem jüngsten Treffen Ende Juni hatte die Fed den Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent gelassen. Bernankes Rede gab jedoch keinen Aufschluss über die weitere Zinsentwicklung. An der Börse wurde die Rede mit Kursabschlägen quittiert.
Quelle: ntv.de