Damoklesschwert Übernahme Bernotat fordert Regierung
24.09.2007, 07:54 UhrDer Chef des größten deutschen Energiekonzerns Eon, Wulf Bernotat, fordert gesetzliche Regelungen zum Schutz vor feindlichen Übernahmen. "Es kann und darf nicht sein, dass Unternehmen, die in ihren eigenen Märkten staatlichen Schutz genießen, sich in freie Märkte wie den deutschen einkaufen", sagte Bernotat der "Financial Times Deutschland". Überlegungen der Bundesregierung, das Außenwirtschaftsgesetz für solche Fälle zu ändern, halte er unter diesen Umständen für sinnvoll.
"Konkrete Sorgen, übernommen zu werden, haben wir aber nicht", sagte Bernotat. "Nach der Marktkapitalisierung sind wir das größte Unternehmen in Deutschland. Das ist sicherlich der beste Schutz." Der Börsenwert von Eon liegt demnach derzeit bei rund 86 Milliarden Euro.
Ungeachtet dieser Marktposition setzt Bernotat jetzt intern ein eigenes Programm zum Schutz vor feindlichen Übernahmen um. "Wir erhöhen den Verschuldungsgrad unseres Unternehmens gerade auf ein angemessenes Niveau", sagte er.
"Viele Vertreter des Kapitalmarktes haben kritisiert, dass unsere Eigenkapitalquote viel zu hoch war. Deshalb nehmen wir bewusst mehr Verschuldung in die Bilanz." Zugleich will Eon dem Bericht zufolge bis November kommenden Jahres den Rückkauf von zehn Prozent der eigenen Aktien abschließen.
Quelle: ntv.de