Rote Zahlen Blackstone leidet unter Krise
12.11.2007, 17:51 UhrDie US-Beteiligungsfirma Blackstone spürt die Krise an den Kreditmärkten. Seit fast einem halben Jahr seien die Finanzierungsmöglichkeiten "sehr herausfordernd", teilte das Management mit. Sollte sich die Lage an den Märkten nicht verbessern, seien größere Milliardenübernahmen auch künftig kaum zu stemmen. Es werde noch ungefähr sechs Monate dauern, bis die Effekte dieser Situation nicht mehr zu spüren seien, sagte Blackstone-Chef Stephen Schwarzman.
Im abgelaufenen Quartal schrieb Blackstone einen Nettoverlust von rund 113 Mio. US-Dollar. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch mehr als 372 Mio. US-Dollar verdient. Der Fehlbetrag sei vor allem auf Sonderbelastungen in Höhe von gut 800 Mio. US-Dollar wegen der Aktienvergütung von Mitarbeitern zurückzuführen, hieß es. Die Umsätze stiegen auf 526,7 Mio. US-Dollar von 461,5 Mio. US-Dollar ein Jahr zuvor. Sie lagen damit aber unter den Analystenprognosen.
Zuletzt sei besonders das Immobiliengeschäft in heftige Turbulenzen geraten, sagte Schwarzman. In den vergangenen drei Monaten ging hier der Umsatz zurück, während er in den anderen drei Sparten Unternehmensbeteiligungen, Hedge Fonds und Fusionsberatung zulegte. Allerdings habe sich das Preisniveau bei Immobilien und Unternehmen verbessert, sagte Schwarzman weiter. Im vergangenen Monat hatte Blackstone die Übernahme der US-Hotelkette Hilton im Volumen von 20 Mrd. US-Dollar abgeschlossen. Die Beteiligungsgesellschaft habe dabei 5,65 Mrd. US-Dollar aus eigenen Mitteln investiert.
Die großen Beteiligungsfirmen haben seit Monaten Schwierigkeiten, Banken zur Finanzierung von Milliardenübernahmen zu finden. Denn die Institute können diese Großkredite derzeit wegen der Vertrauenskrise an den Märkten kaum an Investoren weiterverkaufen. Zahlreiche bereits vereinbarte Geschäfte können daher nicht abgeschlossen werden.
Quelle: ntv.de