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Produktmängel bei Spielzeug China zieht Lizenzen ein

Nach den Skandalen um teils schwere Produktmängel bei Spielzeug aus China hat Peking einem Medienbericht zufolge die Exportlizenzen von rund 700 Spielwarenfabriken einkassiert. Damit sei fast jeder fünften der insgesamt 3540 Spielzeugfabriken im Land die Ausfuhrgenehmigung entzogen worden, berichtete die Zeitung "China Daily" am Mittwoch.

Das Blatt zitierte den Chef der Generalverwaltung für Qualitätssicherung, Li Changjiang, mit den Worten: "Nach der Überprüfung hat sich die Lage bei der Produktion von Spielzeug für den Export deutlich verbessert." Li äußerte sich nach einem Treffen mit EU-Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva.

Der "China Daily" zufolge exportiert die Volksrepublik jährlich rund 22 Mrd. Spielzeuge, ein Viertel davon für den europäischen Markt. Im vergangenen Sommer hatten Spielwarenhersteller weltweit jedoch Millionen Spielwaren zurückgerufen, die in China hergestellt wurden und teils gefährliche Mängel aufwiesen.

EU sieht Fortschritte

China hat nach Ansicht der obersten Verbraucherschützerin der EU "echte Fortschritte" bei der Kontrolle gefährlicher Produkte gemacht. Es gebe aber keinen Grund für "Selbstgefälligkeit", sagte EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva am Mittwoch in Peking. Sorgen bereiteten vor allem kleine Fabriken, die sich Investitionen in Produktsicherheit nicht leisten könnten, sowie die teilweise schwierige Rückverfolgung gefährlicher Produkte bis zum Hersteller. China habe ein Strichcode-System eingeführt, dass sich erst noch beweisen müsse, sagte Kuneva.

Im Exportland China, aus dem 2007 mehr als die Hälfte der in der Europäischen Union als gefährlich eingestuften Produkte stammten, entstehe aber eine "neue Sicherheitskultur". Die Kommissarin lobte die Einführung eines chinesischen Warnsystems, das dem europäischen System Rapex nachempfunden sei.

Die Kommissarin besuche China, um zu prüfen, ob das Land sein im vergangenen Jahr nach umfangreichen Rückrufaktionen gemachtes Versprechen verstärkter Kontrollen auch einhalte. Bei ihrem dritten China-Besuch innerhalb eines Jahres traf die Kommissarin auch den Minister für Qualitätssicherung, Li Changjiang, sowie Handelsminister Zhou Bohua. Aus der Hauptstadt wird sie weiter in die Boomregion Guangzhou reisen, wo ein großer Teil des Spielzeugs "Made in China" hergestellt wird, sowie in die Hafenmetropole Hongkong.

Quelle: ntv.de

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