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Fast 800 Autohäuser weg Chrysler zieht Notbremse

Der insolvente US-Autobauer Chrysler will im Zuge seiner Sanierung in den USA mit dem Segen der Regierung in Washington jedes vierte Autohaus dichtmachen. Der Konzern beantragte beim zuständigen Gericht, bereits Anfang Juni 789 seiner insgesamt 3181 Lizenzverträge zu kündigen.

Das US-Finanzministerium erklärte, dies sei für die Sanierung von Chrysler nötig. Zwar bedeute die Schließung den Verlust von Jobs, aber ein gesunder Chrysler-Konzern biete den Beschäftigten mehr Sicherheit und berge zudem die Hoffnung auf zukünftige Neueinstellungen.

Chrysler konzentriert sich damit auf die erfolgreichsten Ausstellungsräume - ein Viertel der Chrysler-Händler erwirtschaftet die Hälfte des Umsatzes. Außerdem gleicht der Konzern sein Händlernetzwerk dem von relativ erfolgreichen Rivalen wie Toyota an.

GM bereit sich auf Pleite vor

Konkurrent General Motors will sein Netz von noch mehr als 6000 Händlern sogar um rund ein Drittel ausdünnen. Bei GM werden bereits Vorkehrungen für die drohende Pleite getroffen.

Die Opel-Mutter habe ihre nächsten anstehenden Zahlungen an viele US-Zulieferer um einige Tage von Anfang Juni auf Ende Mai vorgezogen, bestätigte ein Konzernsprecher der Zeitung "Detroit Free Press". Die Zahlungen sind so noch vor einem zum Monatsende möglichen Insolvenzantrag möglich.

In dem Insolvenzverfahren werden alle offenen Rechnungen zunächst einmal nicht beglichen. Dieser Zahlungsausfall könnte bei Zulieferern eine Pleitewelle auslösen. Dies wiederum hätte laut der Branche dramatische Folgen für andere Autobauer in den USA, darunter auch ausländische Hersteller wie etwa die deutschen Konzerne BMW und Daimler.

Grünes Licht der Kartellwächter

Unterdessen teilte die US-Kartellbehörde mit, dass sie keine Einwände gegen die geplante Allianz zwischen Chrysler und Fiat hat. Der Wettbewerb werde dadurch nicht eingeschränkt, erklärte die Federal Trade Commission (FTC). Der Zusammenschluss mit den Italienern ist ein Kernbestandteil
seines Sanierungsplans.

Quelle: ntv.de, dpa, Reuters

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