Venezuelas Präsident Hugo Chvez hat Investitionen zur Ankurbelung der nationalen Wirtschaft angekündigt. In den kommenden Jahren werde seine Regierung knapp 260 Mrd. US-Dollar in die venezolanische Ölindustrie investieren, sagte Chvez. Zudem rief er bei einem Treffen mit führenden Wirtschaftsvertretern dazu auf, eine "nationale strategische Allianz" zur Steigerung der Produktivität zu bilden. Darüber hinaus solle eine Milliarde Dollar für die Unterstützung von Initiativen in wichtigen Bereichen wie der Nahrungsmittelindustrie und der Landwirtschaft bereitgestellt werden, schlug Chvez vor.

Bis 2013 werde die Regierung in Caracas 81 Mrd. Dollar in 55 große Projekte der Ölindustrie investierten, sagte Chvez. Geplant seien Verbesserungen in den Bereichen der Produktion, der Förderung oder des Transports. Nach 2013 sind demnach Investitionen von 176 Mrd. Dollar für 35 weitere Vorhaben vorgesehen. Die geplanten Investitionen seien die "größten in der Geschichte Venezuelas", sagte Chvez.

Hoher Ölpreis als Bremse

Laut Chvez nimmt Venezuela, Südamerikas größter Erdölexporteur, in diesem Jahr 75 Mrd. Dollar durch den Verkauf von Erdöl ein. Das sei fast doppelt so viel, wie die Auslandschulden des Landes. Chvez kritisierte den derzeit hohen Ölpreis von mehr als 130 Dollar pro Barrel. Ein Preis von rund 100 Dollar pro Barrel sei ein "gerechter Wert", sagte der venezolanische Präsident. Gründe für den hohen Ölpreis seien die "Bedrohungen gegen den Iran, politische Spannungen sowie der Fall des Dollarkurses".

Der hohe Ölpreis bremst derzeit die venezolanische Wirtschaft. Die Wachstumsrate liege in diesem Jahr zwischen fünf und sechs Prozent, sagte Chvez. Das sei für ein Land wie Venezuela ein "normaler" Wert. Ziel seiner Regierung sei, dieses Niveau beizubehalten. In den vergangenen Jahren wuchs die venezolanische Wirtschaft um 10,3 Prozent beziehungsweise um 8,4 Prozent.