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Marktführer bei Praxissoftware Compugroup will an die Börse

Der Anbieter von Software für Arztpraxen, Compugroup, sagt ein hohes Wachstum für die nächsten Jahre voraus. Geplant seien für die kommenden Jahre prozentual jeweils zweistellige Wachstumsraten, sagte Compugroup-Chef und Mehrheitseigner Frank Gotthardt der "Financial Times Deutschland". "Mein persönliches Ziel sind 25 Prozent."

Compugroup strebt an die Frankfurter Börse und ist in den vergangenen Jahren bereits rapide gewachsen. Der Umsatz hat sich von 2002 bis 2005 auf 116 Millionen Euro mehr als verdoppelt, auch durch Zukäufe. Im abgelaufenen Jahr stieg er noch einmal auf rund 150 Millionen Euro. Die Deutsche Bank und Lehman Brothers bereiten nach Informationen aus Finanzkreisen den Gang an den breiten Kapitalmarkt vor.

Zwar sind zwei Prozent des Unternehmens im Freiverkehr an den Börsen Berlin-Bremen und Stuttgart gehandelt. Dieser geringe Streubesitz bietet aber kaum Liquidität. Er ist die Spätfolge davon, dass das Unternehmen 1993 eine börsennotierte Gesellschaft erwarb.

Die Investmentbanken sollen Aktien des Unternehmens ins gehobene Segment Prime Standard zu bringen - vermutlich in Verbindung mit einer Kapitalerhöhung. Der Erlös solle der weiteren Expansion dienen, die Familie Gotthardt will die Mehrheit behalten.

Vorstandschef Gotthardt wollte die Pläne nicht konkret kommentieren. "An den Kapitalmarkt zu gehen, ist eine Option", sagte er aber. "Dazu müssen Bedingungen erfüllt sein: dass das Marktumfeld stimmt und dass wir Geld brauchen. " Dabei bezeichnete er das momentane Umfeld als nicht schlecht. Akquisitionen habe man aber in der Vergangenheit immer aus den Barmitteln und gegebenenfalls Krediten gezahlt.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag nach Gotthardts Worten 2006 "nicht schlechter als im Vorjahr". 2005 waren es knapp 40 Millionen Euro. Zukäufe dürften aber die operative Gewinnmarge verwässert haben. "Im bestehenden Geschäft ist sie 2006 eher noch besser geworden als schlechter.", sagte Gotthardt.

Er will das Unternehmen noch länger führen. "Fünf bis zehn Jahre sollte der Zeitraum sein." Der Nachfolger werde wahrscheinlich ein Manager aus dem eigenen Haus, aber nicht der Familie sein. Die Familie Gotthardt hält 55 Prozent an Compugroup. Der Rest liegt überwiegend beim Finanzinvestor General Atlantic, für den auch der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser arbeitet.

Quelle: ntv.de

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