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Reaktion auf Rezession Deutsche sparen wie toll

Die Deutschen legen angesichts der starken Rezession so viel Geld auf die hohe Kante wie seit 1994 nicht mehr. Im Schnitt sparte jeder Bundesbürger im Schlussquartal 2008 etwa 190 Euro im Monat, das sind sechs Euro mehr als noch im Sommer, so das Statistische Bundesamt.

Insgesamt stieg die Sparquote auf 11,8 Prozent und damit auf ein Niveau, das zuletzt in den Jahren nach der Wiedervereinigung erreicht wurde. "Die Haushalte sind verunsichert", sagte der Chefvolkswirt des Berliner DIW, Christian Dreger. "Das ist ein Sparen aus Vorsicht."

Beim Anstieg der Sparquote spiele neben der Verunsicherung der Verbraucher auch die demografische Entwicklung eine Rolle, sagte Dreger: Ältere Menschen sparten häufig mehr, weil sie im Schnitt über ein höheres Einkommen verfügten. Zudem spiele die private Altersvorsorge eine zunehmend wichtigere Rolle und werde auch staatlich gefördert. Ihren Tiefpunkt hatte die Sparquote im dritten Quartal 2000 erreicht, als sie bis auf 8,9 Prozent gefallen war.

Bankeinlagen besonders beliebt

Allein im vierten Quartal landeten 47,07 Mrd. Euro auf Sparbüchern, in Fonds oder der Altersvorsorge, im gesamten Jahr waren es über 180 Mrd. Euro. Dabei waren einer Sprecherin des Sparkassenverbandes zufolge Bankeinlagen besonders beliebt. Die Sparkassen hätten zuletzt über ein deutlich höheres Interesse der Sparer an kurzfristigen Anlagen wie etwa Tagesgeldkonten berichtet.

Zugute kam den Bundesbürgern ein Anstieg der verfügbaren Einkommen: Jeder Einwohner hatte nach Angaben der Statistiker im vierten Quartal im Schnitt 4745 Euro zur Verfügung, das sind 0,6 Prozent mehr als im Vorquartal und 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch der Rückgang der Inflation begünstige das Sparen, sagte die Sprecherin des Sparkassenverbandes: Das so frei gewordene Geld lande auf den Sparkonten, der Konsum ging dagegen leicht um 0,1 Prozent zurück.

Das verfügbare Einkommen setzt sich aus Löhnen und Gehältern, Einnahmen aus Vermögen sowie Transferleistungen wie Kindergeld oder Altersrenten zusammen. Davon abgezogen werden unter anderem Einkommens- und Vermögenssteuern sowie Sozialabgaben.

Quelle: ntv.de

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