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Noch einmal Weltmeister Deutschlands Doppelrekord

Die deutschen Exporteure haben 2007 einen Doppelrekord erzielt. Deutschland führte Waren im Wert von 969,1 Mrd. Euro aus - das war ein neuer Spitzenwert beim Exportvolumen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Zuwachs von 8,5 Prozent. Auch bei dem für das Wirtschaftswachstum entscheidenden Handelsüberschuss wurde mit 198,8 Mrd. Euro der Rekordwert des Vorjahres nochmals übertroffen.

"Für den Titel des Exportweltmeisters hat es wieder gereicht", sagte ein Statistiker - zum fünften Mal in Folge. 2008 wird Deutschland den Titel wohl an China abgeben müssen.

Blick über die Grenze

Auch in Frankreich stieg das Exportvolumen 2007 auf einen Spitzenwert - allerdings im negativen Bereich. Der hohe Ölpreis und strukturelle Mängel im Export haben das Defizit im französischen Außenhandel 2007 auf den Rekordwert von 39,17 Mrd. Euro getrieben. Das seien rund elf Milliarden mehr als ein Jahr zuvor, hatte die Zollverwaltung bereits am Donnerstag in Paris mitgeteilt.

Die Regierung hatte nur mit einem Defizit der Handelsbilanz von 31,7 Mrd. Euro gerechnet. "Die Zahlen sind nicht gut. Sie zeigen unsere Schwächen", sagte Außenhandels- Staatssekretär Herv Novelli. "Wir sind nicht in der Lage, mit unseren Industrieexporten das Defizit im Energiehandel auszugleichen."

Novelli kündigte "Strukturreformen" zur Ankurbelung der Exporte an. Kernstück ist die Entwicklung exportstarker mittelständischer Unternehmen nach deutschem Vorbild. "2012 müssen wir 2000 mittlere Unternehmen zusätzlich haben, um uns den Deutschen anzunähern", sagte Novelli. Diese Unternehmen sollten sich verstärkt dem Mittelmeerraum zuwenden. Am 3. März werde er mit 15 Großunternehmen sprechen, um sie dazu zu bewegen, Mittelständler beim Export mitzunehmen, sagte Novelli.

Vergleiche unter Nachbarn

Dass Deutschland trotz der Ölpreis-Effekte einen Rekordüberschuss einfahren kann, liegt nach Ansicht der Experten vor allem an der Wirtschaftsstruktur. Deutschland ist stark im Maschinen- und Anlagenbau und profitiert daher stark vom Boom in China und Südasien. Frankreich sei dagegen mehr nach Afrika ausgerichtet, begründete Novelli die unterschiedliche Exportleistung. "Außerdem sind die Deutschen innovativer als wir."

Deutschland und Frankreich gehören beide zum Euro-Raum und spüren deshalb ähnlich stark die Auswirkungen des aus europäischer Sicht ungünstigen Dollarkurses. Allerdings reagieren die Märkte je nach Produkt unterschiedlich auf die Änderungen. Anders als bei früheren Pariser Erklärungen machte der französische Außenhandels-Staatssekretär diesmal den teuren Euro nicht für die französische Exportschwäche verantwortlich. 2003 hatte die französische Handelsbilanz noch ein Plus ausgewiesen.

Quelle: ntv.de

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