Die größten Kapitalvernichter Diesmal kein DAXler
21.02.2007, 17:33 UhrUnter den 50 größten Kapitalvernichtern in Deutschland waren Ende 2006 nur börsennotierte Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe zu finden. Aus dem Aktienindex Dax tauche kein Unternehmen in der aktuellen Liste der Gesellschaften mit den schlechtesten Kursverläufen über ein, drei und fünf Jahre bis Ende 2006 auf, teilte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) mit. Dies sei zuletzt Ende 2004 und Ende 2002 der Fall gewesen. Ende 2005 war mit Infineon nur ein Dax- Unternehmen in der so genannten Watchlist der DSW vertreten. Ende 2003 standen sogar noch sechs Dax-Unternehmen in dieser Negativliste.
"Die Unternehmen der erweiterten Dax-Familie sind mit wenigen Ausnahmen weitgehend aus der Liste der 50 größten Wertvernichter unter den deutschen Aktiengesellschaften verschwunden", sagte DSW- Sprecher Jürgen Kurz. In diesem Jahr sei mit MLP (Platz 31) nur ein MDax-Wert in der Rangliste zu finden. Zudem seien drei TecDax-Werte (Aixtron auf Platz 24, Singulus auf Platz 42, Evotec auf Platz 47) und zwei SDax-Werte (Medion auf Platz 9, Thiel Logistik auf Platz 25) in der Negativliste vertreten. Damit stünden diesmal sechs Vertreter der erweiterten Dax-Familie in der DSW-Liste nach 11 vor einem Jahr. Ende 2003 waren es sogar insgesamt noch 23 Gesellschaften gewesen.
Auf dem ersten Platz der aktuellen DSW-Watchlist steht die TRIA IT-solutions AG aus München. Anleger, die am 31. Dezember 2001 TRIA- Aktien im Wert von 10.000 Euro orderten, hätten am 31. Dezember 2006 noch eine Position in Höhe von rund 640 Euro im Depot. Wer Ende 2003 seine 10.000 Euro einsetzte, dem blieben laut DSW nach drei Jahren 863 Euro übrig. Anleger, die Ende 2005 TRIA-Papiere für 10.000 Euro kauften, erlitten laut DSW bis Ende 2006 einen Verlust von 8.330 Euro.
Mit der Watchlist will die DSW den Anlegern Risiken sichtbar machen. "Dabei kann die Investition in ein Unternehmen, das sich auf der Liste findet, durchaus Sinn machen. Schließlich wird gerade mit Turn-Around-Kandidaten viel Geld verdient", verdeutlichte DSW- Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. "Allerdings müssen die Anleger sehr genau hinschauen, ob das Licht, dass sie am Ende des Tunnels zu sehen glauben, nicht der entgegenkommende Zug ist", betonte er. Die DSW gewichtet in ihrer Liste den Kursverlauf der vergangenen Jahre, wobei die 5-Jahres-Entwicklung am schwersten wiege.
Quelle: ntv.de