Der französische Energiekonzern EDF ist nach einem Zeitungsbericht bislang der einzige Bieter für den britischen Atomkraftwerksbetreiber British Energy. EDF wolle weniger als 700 Pence pro Aktie bezahlen, berichtete "Le Figaro" unter Berufung auf nicht genannte Quellen.

Weder der deutsche Energiekonzern RWE noch der spanische Konzern Iberdrola hätten ein offizielles Angebot vor Ablauf der Frist am Freitagabend vorgelegt. RWE-Chef Jürgen Großmann hatte kürzlich betont, dass er generell nicht in teure Bieterwettkämpfe einsteigen wolle.

EDF habe Interesse, nicht nur die von der britischen Regierung angebotenen 35 Prozent, sondern den gesamten Konzern zu übernehmen, berichtete "Le Figaro". Es sei nicht ausgeschlossen, dass EDF dafür ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem britischen Unternehmen Centrica gründe.

EDF ist in Großbritannien bereits mit dem Tochterunternehmen EDF Energy aktiv. Die Übernahme von British Energy würde EDF unter anderem Zugang zu Gelände für neue Atomreaktoren verschaffen. British Energy betreibt acht der zehn britischen Atommeiler, die überwiegend in den kommenden 15 Jahren abgeschaltet werden sollen.