Neues Blackstone-Feld Einstieg bei "Meerwind"
15.07.2008, 09:58 UhrDie US-Beteiligungsfirma Blackstone beteiligt sich mit einer Mrd. Euro am Bau der geplanten Windkraftanlage "Meerwind" nordwestlich von Helgoland. Man habe mit dem Berliner Konzern Windland Energieerzeugung eine entsprechende Vereinbarung getroffen, teilte Blackstone mit. Die 80 Windräder sollen bis zu 400 Megawatt leisten und damit 500.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Durch den Einstieg von Blackstone erhalten die deutschen Energiekonzerne im Ökostrom-Geschäft Konkurrenz. Der Park soll bis 2012 gebaut werden.
Zentraler Baustein der Klimaziele
Die Offshore-Windenergie stellt ein Kernelement in der Klimapolitik der Bundesregierung dar und soll den größten Teil zum Wachstum der Erneuerbaren Energien bis 2020 beitragen. Ihr Ausbau hatte jedoch lange gestockt, weil sich keine finanzkräftigen Investoren fanden, die bereit waren, die Risiken der vergleichsweise neuen Technologie zu tragen.
Die Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) verfehlte ihre Wirkung also nicht. Danach steigt die Einspeisevergütung für Offshore-Windstrom ab dem 1. Januar 2009 mit 15 statt wie bisher neun Cent je Kilowattstunde. Branchenvertreter sprachen von einem Durchbruch in der Energiepolitik, weil erstmals ein großer Finanzinvestor in das Geschäft einsteige.
Neues Investitionsfeld
Für die Beteiligungsfirma Blackstone, die zu den größten der Welt gehört und in Deutschland unter anderem Anteile an der Deutschen Telekom hält, ist es ein eher neues Investitionsfeld. Die 80-prozentige Tochter Sithe Global ist zwar seit Dezember 2007 mit 870 Mio. US-Dollar am Wasserkraftanlagenprojekt in Bujagali (Uganda) beteiligt. Ansonsten betreten die New Yorker mit Erneuerbaren Energien ein ihnen unbekanntes Terrain.
Die Finanzkrise zwingt die Private-Equity-Häuser seit einiger Zeit, nach neuen Anlageobjekten Ausschau zu halten, da sie für ihr klassisches Geschäft mit großen Firmenübernahmen keine Kredite mehr bekommen. Viele suchen ihr Heil daher in attraktiven Investments in Schwellenländern oder kaufen Minderheitsbeteiligungen. Auch Infrastruktur-Investitionen, etwa im Energiesektor gewinnen an Bedeutung, da sie stabile Einnahmen versprechen.
Quelle: ntv.de