Zukäufe im Visier Ergo will mehr
24.02.2008, 18:18 UhrDie Ergo Versicherungsgruppe würde die restlichen Anteile von KarstadtQuelle Versicherungen übernehmen, die der Mischkonzern Arcandor AG noch hält. "Falls Arcandor seine Anteile an KarstadtQuelle Versicherungen verkaufen will, würden wir sie übernehmen", sagte Ergo-Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky dem Magazin "Capital". Die Münchener-Rück-Tochter Ergo hält seit sechs Jahren 77,5 Prozent der Anteile, Arcandor die übrigen 22,5 Prozent.
Zukäufe sollen laut Oletzky zu den ehrgeizigen Wachstumszielen, die sich Ergo gesetzt hat, nur moderat beitragen: "Mit großen Akquisitionen in ganz neue Dimensionen vorzustoßen, macht in der Regel keinen Sinn." Oletzky baut dabei auf kleine bis mittlere Zukäufe im Ausland. An der Konsolidierung der deutschen Finanzindustrie, wo derzeit auch die Postbank als Partner gehandelt wird, will sich Oletzky nicht beteiligen: "Hier sehe ich derzeit keine interessanten verfügbaren Ziele."
Die negativen Folgen der US-Subprime-Krise für den Banken-Sektor dürfte aus Sicht des Managers der Versicherungswirtschaft neue Geschäftschancen bringen. "Ich erwarte, dass die Krise unsere Branche stärkt", sagte der 41-Jährige. In Phasen der Verunsicherung biete die Assekuranz Garantien und relativ stetige Renditen. Auch indirekte Folgen wie ein sinkendes Zinsniveau gefährdeten kein Unternehmen der Versicherungsbranche. Milliarden-Abschreibungen wie bei Weltmarktführer AIG schloss Oletzky aus.
Quelle: ntv.de