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Siemens-Affäre Ermittlungen in Athen

Die Athener Staatsanwaltschaft verdächtigt zahlreiche Manager von Siemens und der ehemals staatlichen Telefongesellschaft OTE, Schmiergeldgeschäfte in Griechenland abgewickelt zu haben. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

In einem internen Ermittlungspapier der Athener Staatsanwaltschaft seien die Namen von 22 Verdächtigen genannt, darunter mehr als ein Dutzend Beschäftigte von OTE. Auch sieben frühere Siemens-Verantwortliche stünden auf dieser Liste, sechs aus Griechenland sowie aus Deutschland der ehemalige Konzernvorstand Volker Jung. Gegen Jung werde auch in Deutschland ermittelt.

Jung hat sich nach Angaben seines Anwalts gegenüber den Staatsanwaltschaften in München und Athen zu dem Verdacht geäußert, in die Affäre verstrickt zu sein. Jung bestreite die Vorwürfe, äußerte sein Anwalt gegenüber der "SZ".

In einer nun von der Staatsanwaltschaft Athen erhobenen Anklage wegen Korruption und Geldwäsche sind laut SZ aber keine Namen von Beschuldigten genannt. Es handele sich um eine Anklage "gegen alle Verantwortlichen". Das sei nach griechischem Recht möglich.

Nach Angaben der Zeitung hat die frühere Chefsekretärin der Siemens-Niederlassung in Athen gegenüber der dortigen Staatsanwaltschaft von "Zuwendungen" an griechische Politiker berichtet. Außerdem habe ein früherer Kassenwart der sozialistischen Partei Pasok zugegeben, mehr als 400.000 Euro angenommen zu haben. Im Mittelpunkt der Ermittlungen in Griechenland stünden zwei staatliche Großaufträge: der Ausbau des dortigen Telefonnetzes und die Errichtung des aufwendigen Sicherheitssystems für die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen.

Quelle: ntv.de

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