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Übereinkunft für Dow Jones Etappensieg für Murdoch

Der Medienkonzern News Corp. hat einen Vorvertrag zum Kauf von Dow Jones getroffen, dem Herausgeber des "Wall Street Journal". Dies hat das "Wall Street Journal" berichtet. Die Vereinbarung wurde am Montag auf einem Treffen von Vertretern beider Medienkonzerne unterzeichnet. Der Deal zum ursprünglichen Kaufpreis von fünf Mrd. US-Dollar (3,6 Mrd. Euro) sollte dem Dow-Jones-Verwaltungsrat am Dienstagabend vorgelegt werden. Medienmogul Rupert Murdoch hatte sich nach Angaben der Zeitung dagegen gewehrt, sein Kaufangebot von 60 Dollar je Dow-Jones-Aktie aufzustocken. Die Dow-Jones-Aktien hatten am Dienstag mit 56,95 US-Dollar notiert.

Die Kaufvereinbarung muss noch die größte Hürde nehmen, die Zustimmung der Bancroft-Familie. Die Bancrofts kontrollieren über Aktien, die mit Mehrfachstimmrechten ausgestattet sind, 64 Prozent der Stimmrechte bei Dow-Jones, obwohl sie nur rund ein Viertel aller Dow-Jones-Anteile halten.

Michael B. Elefante, der Haupttreuhänder der Familie, hat nach Angaben der Zeitung für Donnerstag ein Treffen angesetzt, auf dem er die Vereinbarung allen Familienmitgliedern präsentieren wollte. Es werde erwartet, dass er ihnen mehrere Tage Zeit lassen wollte, um eine Entscheidung zu treffen. Dies deute darauf hin, dass eine endgültige Lösung im Laufe der kommenden Woche zu erwarten sei, schrieb das "Wall Street Journal". Dow-Jones-Konzernchef Richard F. Zannino deutete der News Corp. nach Darstellung der Zeitung an, dass eine Prognose über die Familienposition im Hinblick auf den Deal nicht möglich sei.

Die Bancroft-Familie hatte das Angebot ursprünglich abgelehnt, hatte sich dann aber doch zu Gesprächen mit Murdoch oder anderen Interessenten bereit erklärt. Mitglieder der Großfamilie scheinen geteilter Meinung. Einige der Hauptakteure hatten sich intensiv um andere Käufer bemüht.

Der von Murdoch offerierte Preis von 60 US-Dollar je Dow-Jones-Aktie stellte ein massives Aufgeld von 67 Prozent gegenüber dem Dow-Jones-Kurs vor Abgabe der Offerte vor etwa drei Monaten dar.

Die News Corp. ist einer der weltgrößten Medienkonzerne mit riesigen Kabel-, Satelliten- und anderen Fernsehoperationen sowie Zeitungen und anderen Medienobjekten auf beiden Seiten des Atlantik, in Australien und Asien. Ihr gehören unter anderem der amerikanische Fox-Fernsehsender, das Filmstudio 20th Century Fox, die "New York Post" und die Web-Site MySpace. Murdoch will ab Oktober dem von General Electric und seiner Medientochter NBC kontrollierten lukrativen Wirtschaftsfernsehsender CNBC mit einem eigenen Börsenfernsehsender Konkurrenz machen.

Hierfür wäre Dow-Jones mit dem "Wall Street Journal", der Börsenwochenzeitung "Barron's", der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones Newswire, der Online-Wirtschaft-Site MarketWatch und anderen Medienobjekten ein idealer Partner. Dow Jones kontrolliert auch die Lokalzeitungs-Gruppe Ottaway.

Quelle: ntv.de

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