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40 Mrd. für grüne Autos Europäer wollen Kredit

Die europäischen Autohersteller wollen nach dem Vorbild der USA einen Kredit von bis zu 40 Milliarden Euro für die Entwicklung umweltfreundlicherer Fahrzeuge bekommen. Man werde die Idee der EU-Kommission vorlegen, sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne der "Financial Times". Er verwies auf mögliche Wettbewerbs-Nachteile für europäische Autobauer durch das amerikanische Kreditprogramm von 25 Milliarden Dollar (17 Mrd. Euro) für die heimischen Hersteller: "Wir brauchen gleiche Bedingungen." Angesichts der Größe der europäischen Autoindustrie sei ein Volumen von 40 Milliarden Euro angemessen.

Der amerikanische Kongress hatte vor einigen Tagen die Finanzierung der Kredite zur Entwicklung sparsamerer Autos freigegeben. Die US-Autokonzerne hatten zuletzt sogar die doppelte Summe gefordert. Die amerikanischen Autobauer schreiben Milliardenverluste, weil ihnen der Absatz wegbricht. Grund ist neben der Kreditkrise auch die Modellpalette, die immer noch vor allem aus großen Fahrzeugen besteht, während inzwischen auch US-Kunden zum Kauf sparsamerer Autos neigen.

Wettbewerbsverzerrung in den USA


Die europäischen Hersteller sind besorgt, dass die Milliardenkredite ihnen den Wettbewerb mit den US-Autobauern vor allem im amerikanischen Markt erschweren werden. Zudem muss sich die europäische Autobranche auf die EU-Pläne zur Reduzierung des Ausstoßes des Klimakillers CO2 einstellen, die nach ihren Angaben hohe Investitionen nach sich ziehen. "Wir sind derzeit in die Knie gezwungen, also wenn sie wollen, dass wir Milliarden investieren, muss die Kommission und helfen", sagte Marchionne der "Financial Times". Er war bis 2007 Präsident der europäischen Autohersteller-Vereinigung ACEA.

In den USA ist allerdings auch noch offen, wann die amerikanischen Autobauer die Milliarden-Kredite tatsächlich bekommen können. Die Hersteller hatten die Darlehen grundsätzlich bereits im vergangenen Jahr im Rahmen eines Energiegesetzes zugesagt bekommen. Bis zuletzt war aber die Finanzierung offen. Auch nach der Freigabe der Mittel durch den US-Kongress kann es laut Medienberichten noch Verzögerungen von bis zu eineinhalb Jahren geben. Das Energieministerium habe die vorgesehene Frist von zwei Monaten für die Umsetzung als viel zu kurz bezeichnet und halte eher 6 bis 18 Monate für nötig.

Quelle: ntv.de

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