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Deutsches Wachstum Experte optimistisch

Der Chefberater der 27 EU-Staaten für Wirtschaftsfragen, Klaus Gretschmann, erwartet in Deutschland weiterhin ein gutes Wirtschaftswachstum. "Ich war und bin optimistisch, dass Deutschland im Jahr 2008 besser dastehen wird, als viele derzeit erwarten", sagte Gretschmann der "Welt". "Wenn es keine neuen Krisen von außen gibt, erwarte ich über 2,0 Prozent Wachstum in diesem Jahr."

Die deutschen Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren "massiv" an ihrer Produktivität und Effizienz gearbeitet, sagte der Generaldirektor für Binnenmarkt, Wettbewerbsfähigkeit, Verkehr und Energie beim Rat der Europäischen Union. "Sie sind widerstandfähiger auf den Weltmärkten geworden. Sie haben sich stärker reformiert als die Unternehmen in anderen europäischen Staaten. Ich kann mir vorstellen, dass Deutschland, wo immerhin rund 21 Prozent der EU-Wertschöpfung stattfindet, wieder zur Lokomotive für Europa wird."

Ost-West-Abstand verringert sich

Nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages bleibt die ostdeutsche Wirtschaft trotz drastisch gestiegener Energiekosten und eines starken Euros weiter auf Aufholkurs. Die verarbeitende Industrie der neuen Länder werde in diesem Jahr um rund 4,5 Prozent zunehmen und damit erneut knapp über dem Wachstum in Westdeutschland liegen, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der "Leipziger Volkszeitung".

Damit nehme der Abstand zwischen Ost und West weiter ab, sagte Wansleben. Erfreulich sei auch, dass in der ostdeutschen Industrie die Beschäftigungsabsichten sogar die höchsten im Bundesvergleich seien. Problematisch bleibe aber der Dienstleistungsbereich, der aufgrund geringer Kaufkraft weniger stark zunehme als in den alten Ländern.

Nachdrücklich warnte Wansleben davor, den Standortvorteil geringerer Produktionskosten mit der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns aufzuweichen. Die Unternehmen etlicher Branchen würden sonst ihren Wettbewerbsvorsprung wieder einbüßen, wodurch zahlreiche Arbeitsplätze in Gefahr gerieten, warnte der DIHK-Hauptgeschäftsführer.

R ürup erwartet Eintrübung

Unterdessen ist der Chef der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup, ist skeptisch, dass die deutsche Wirtschaft 2008 erneut ein so starkes Wachstum wie im Vorjahr aufweisen wird. Rürup sagte der "Berliner Zeitung": "Die Zwei vor dem Komma ist beim Wachstum in diesem Jahr sicher." Dennoch sei zu erwarten, dass es im zweiten Halbjahr im Verlaufsbild "eine spürbare Eintrübung geben wird", sagte Rürup dem Blatt. Der hohe Ölpreis und der starke Euro würden nicht spurlos an der deutschen Wirtschaft vorbeigehen. "Wachstums-Prognosen von 2,5 Prozent und mehr erachte ich daher für arg optimistisch", sagte er dem Blatt.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hatte am Montag ein Wachstum von 2,5 Prozent im laufenden Jahr prognostiziert. Damit würde die deutsche Wirtschaft genau so stark wachsen wie 2007.

Quelle: ntv.de

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