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Gewinn bei Null Freenet muss kämpfen

Der Gewinn des Mobilfunk- und Internet-Dienstleisters Freenet ist im April und Mai fast auf Null geschrumpft. Das Ergebnis vor Steuern brach auf 1,9 (Vorjahr: 39,5) Millionen Euro ein, wie aus dem Wertpapierprospekt zu einer Kapitalerhöhung hervorgeht, mit der Freenet dem Finanzinvestor Permira den Einstieg ermöglichte. Der Umsatz sank auf 288,5 (303,8) Millionen Euro. Besserung sei vorerst nicht in Sicht, räumte das Unternehmen aus Büdelsdorf bei Rendsburg mit. In den kommenden Quartalen sei mit steigenden Belastungen durch die teure Kundengewinnung zu rechnen, die hohe Abschreibungen mit sich bringe.

Anleger setzten Freenet-Aktien auf ihre Verkaufslisten. Das Papier verbilligte sich um fünf Prozent und führte damit die Verliererliste im TecDax an. "Wir glauben, Freenet wird einen Verlust im zweiten Quartal melden", sagte DZ Bank Analyst Joeri Sels. Viele Analysten hätten bei ihren Schätzungen die April/Mai-Zahlen nicht berücksichtigt, die Freenet still und heimlich in dem Prospekt veröffentlicht habe. Quartalszahlen will Freenet am Donnerstag vorlegen. Branchenexperten erwarteten zuletzt im Schnitt einen Vorsteuergewinn von 19 Millionen Euro.

Ständiger Preisverfall

Freenet sieht sich Märkten ausgesetzt, die von einem ständigen Preisverfall geprägt sind. "Die Gesellschaft rechnet in nächster Zeit nicht mit einer Verlangsamung oder einer Umkehr dieses Trends", heißt es in dem Prospekt. Wie Freenet sei der von Permira übernommene Mobilfunkdienstleister Debitel in einer wettbewerbsintensiven Branche tätig. "Es ist damit zu rechnen, dass bei debitel die Vermarktungsziele im Geschäft der Vermittlung von Originalverträgen der Mobilfunknetzbetreiber nicht erreicht werden, was zu entsprechenden Ergebnisbelastungen führt."

Mit Debitel legt Freenet den Schwerpunkt auf den Mobilfunk, während das Geschäft mit dem schnellen Internet (DSL) verkauft werden soll. Freenet bekräftigte, es gebe Interessenbekundungen für das Breitband-Segment und auch für andere Bereiche wie das Webhosting-Geschäft. "Wenn sich diese weiter konkretisieren, kann es zu einem Verkauf weiterer Geschäftsfelder oder einer strategischen Partnerschaft kommen. Das Ergebnis dieser Prozesse kann maßgeblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung von freenet im Jahr 2008 haben."

Quelle: ntv.de

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