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Einstieg auf US-Pharmamarkt Fresenius Kabi kauft APP

Der Gesundheitskonzern Fresenius steigt mit einer Milliardenübernahme in den lukrativen US-Pharmamarkt ein. Die auf Infusionstherapie und medizinische Ernährung ausgerichtete Fresenius-Tochter Kabi übernimmt für 3,7 Mrd. Dollar (2,36 Mrd. Euro) die börsennotierte APP Pharmaceuticals, einen Hersteller von intravenös verabreichten Arzneimitteln.

"APP bietet Fresenius Kabi die seit langem angestrebte Plattform in Nordamerika mit attraktiven Wachstumschancen für die bestehende Produktpalette", begründete der Vorstand den Schritt. Fresenius Kabi strebe eine führende Position im weltweiten Geschäft mit intravenös verabreichten patentfreien Medikamenten (Generika) an.

Die Aktionäre des Unternehmens aus Schaumburg im US-Bundesstaat Illinois sollen zunächst 23 Dollar je Aktie in bar erhalten. Das sind 29 Prozent mehr als die APP-Aktie zuletzt an der Nasdaq kostete. Übertreffen die bereinigten Gewinne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2008 bis 2010 einen bestimmten Wert, winkt 2011 ein Nachschlag von bis zu sechs Dollar je Aktie. APP-Gründer und Mehrheitsaktionär Patrick Soon-Shiong habe sich verpflichtet, mit seinem Stimmrechtsanteil von mehr als 80 Prozent für die Transaktion zu stimmen. Auch das Management habe dem Verkauf zugestimmt.

Einsatz von Fremdkapital

APP vertreibt mehr als 100 Arzneimittel zur Krebstherapie, für die Intensivmedizin, Anästhesie, die Schmerzbehandlung sowie zur Behandlung von Infektionen. 2007 kam das Unternehmen bei 647 Millionen Dollar Umsatz auf ein bereinigtes Ebitda von 253 Mio. Dollar. Für dieses Jahr hatte das APP-Management einen Umsatz zwischen 730 und 750 Mio. Dollar und ein bereinigtes Ebitda zwischen 285 und 300 Mio. Dollar in Aussicht gestellt. Das 1996 gegründete Unternehmen hat rund 1400 Beschäftigte.

Finanziert werde der Milliardenzukauf zum größten Teil durch Fremdkapital. Das sei möglich, ohne das Rating zu gefährden. Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres solle die Übernahme unter Dach und Fach sein. Fresenius gehe davon aus, dass sich der Zukauf im ersten Jahr neutral und ab dem zweiten Jahr dann deutlich positiv auf den Gewinn je Aktie auswirke. APP soll im Zuge der Übernahme in einer US-Tochterfirma von Kabi aufgehen.

Quelle: ntv.de

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