Kapitalerhöhung geplant Frisches Geld für die UBS
23.03.2008, 15:33 UhrAktionäre der von der Kreditkrise getroffenen Schweizer Großbank UBS sollen einem Zeitungsbericht zufolge über eine weitere Kapitalerhöhung beraten. Ein entsprechender Vorschlag für eine Kapitalerhöhung in Höhe von zehn Milliarden Franken (rund 6,4 Milliarden Euro) stehe auf der Tagesordnung der nächsten Generalversammlung der Bank am 23. April, berichtete die Zeitung "Sonntagsblick". Das Blatt berief sich auf den Chef der Schweizer Sammelstiftung Profond, Herbert Brändli. Profond wollte die Kapitalerhöhung auf die Tagesordnung setzen. UBS bestätigte, von Profond einen Vorschlag für die Agenda bekommen zu haben.
Mit 18 Milliarden Dollar Abschreibungen ist die UBS unter den europäischen Banken von der Subprime-Krise bisher am stärksten in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach Schätzungen von Analysten dürften dieses Jahr nochmals zehn Milliarden bis 20 Milliarden Dollar Abschreibungen nötig sein. Einige Experten hatten bereits die Einschätzung geäußert, dass die Bank gezwungen sein könnte, ihre Kapitalbasis weiter zu stärken. UBS hat bereits durch eine Pflichtwandelanleihe, die zum überwiegenden Teil vom Singapur-Staatsfonds GIC verkauft wurde, sowie andere Maßnahmen die Kapitalbasis um rund 19 Milliarden Franken aufgebessert.
Finanzminister will schärfere Kontrolle
Der schweizerische Finanzminister Hans-Rudolf Merz hat den Banken seines Landes in der Finanzkrise ein gutes Zeugnis ausgestellt. Die Kreditinstitute der Eidgenossenschaft seien gut finanziert, und ihr Zusammenbruch sei unvorstellbar, sagte Merz in einem Interview der Zeitung "SonntagsBlick". Der Minister schloss schärfere Kontrollen der Institute als Konsequenz aus der Krise nicht aus. Die Regierung wolle sich aber nicht ins Tagesgeschäft der Banken einmischen.
Wirtschaftsministerin Doris Leuthard sagte der "SonntagsZeitung", auch die UBS-Bank habe eine solide Kapitalbasis. Credit Suisse hatte in der Woche vor Ostern erklärt, für das erste Quartal 2008 möglicherweise keinen Gewinn auszuweisen.
Quelle: ntv.de