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Reitzle wird "bearbeitet" Für Kleinfeld wird es eng

Der Siemens-Aufsichtsrat will Konzernchef Klaus Kleinfeld auf seiner Sitzung am Mittwoch keine Vertragsverlängerung anbieten. Nur noch wenige Kontrolleure seien dafür, Kleinfeld einen Vertrag über fünf Jahre zu geben, berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf Führungskreise des Konzerns.

Der designierte Aufsichtsratschef Gerhard Cromme wolle die Personalentscheidung auf das nächste Treffen vertagen. Er spekuliere darauf, dass Kleinfeld von sich aus verzichte. Insider hatten zuvor gesagt, der Manager wolle seinen Gegnern im Aufsichtsrat die Stirn bieten. Für den Fall, dass am Mittwoch keine Entscheidung über seine Zukunft bei Siemens fällt, könnte er den Job hinwerfen, hieß es. Eine Konzernsprecherin bekräftigte dagegen, der Aufsichtsrat werde wie vorgesehen am Mittwoch über Kleinfelds Zukunft an der Konzernspitze entscheiden.

Zuvor hatte es bereits aus dem Umfeld des Aufsichtsrats geheißen, Kapitalvertreter im Aufsichtsrat hätten Vorbehalte gegen eine Vertragsverlängerung. Es bestehe die Gefahr, dass sich Kleinfeld doch noch im Korruptionsgestrüpp bei Siemens verfangen könnte. Bisher waren keine konkreten Vorwürfe gegen ihn laut geworden.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der im Aufsichtsratspräsidium von Siemens sitzt, habe sich bereits auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht, hieß es. Linde-Chef Wolfgang Reitzle, der als Kleinfeld-Erbe ins Spiel gebracht wurde, ließ Ambitionen allerdings dementieren.

Laut "Süddeutscher Zeitung" bemühen sich führende Siemens-Aufsichtsratsmitglieder weiterhin, Reitzle als Nachfolger Kleinfelds zu gewinnen. Als Alternative zu Reitzle sei der frühere Volkswagen-Manager Wolfgang Bernhard im Gespräch, berichtet das Blatt.

Quelle: ntv.de

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