Chrysler halb durch GM hat was auf der Pfanne
17.02.2007, 11:27 UhrDie beiden krisengeschüttelten US-Autohersteller Chrysler und General Motors (GM) verhandeln nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" über eine Allianz nach dem Vorbild von Renault und Nissan. Sondierungsgespräche zwischen hochrangigen Managern beider Unternehmen hätten bereits begonnen.
Eine Komplettübernahme der US-Tochter von DaimlerChrysler durch den weltgrößten Autohersteller gelte hingegen als unwahrscheinlich, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise. Sprecher der Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab.
Die Initiative sei von Chrysler ausgegangen, hieß es in dem Bericht weiter. Vorbild für eine künftige Zusammenarbeit könnte die Allianz zwischen dem französischen Renault-Konzern und der japanischen Nissan-Gruppe sein. Dabei würden General Motors und Chrysler im Prinzip unabhängig bleiben, eventuell aber kapitalmäßig verflochten. Bei der Entwicklung, der Produktion und dem Verkauf von Autos könnten beide Konzerne wie ein einziges Unternehmen handeln. Wenn eine solche Konstellation für General Motors einen Vorteil bringen würde, dann wäre der weltgrößte Autokonzern zu einer Allianz bereit, hieß es in mit den Vorgängen vertrauten Kreisen.
Spekulationen über eine vollständige Übernahme von Chrysler durch General Motors hatten zuvor den Kurs der DaimlerChrysler-Aktie am Freitagabend nach zwischenzeitlichen Gewinnmitnahmen wieder steigen lassen. Das Papier legte 1,31 Prozent auf 54,12 Euro zu und war damit den dritten Tag in Folge stärkster Wert im Dax.
Die "Automotive News Europe" hatte zuvor berichtet, es gebe Gespräche auf hoher Ebene zwischen DaimlerChrysler und General Motors über eine vollständige Übernahme von Chrysler. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" wird der ebenfalls krisengeschüttelte GM-Konzern sich aber nicht eine Problemfirma wie Chrysler per Kauf ins Haus holen.
Der Betriebsrats-Chef der GM-Tochter Opel, Klaus Franz warnte den Mutterkonzern vor einer Übernahme von Chrysler. Das wäre ein "Destaster", sagte er. Chrysler habe nicht die richtige Modellpalette. er hoffe, dass GM seine Lektion aus den schlechten Erfahrungen mit Fiat gemacht habe.
Die beiden US-Autobauer Chrysler und GM fahren Verluste ein und kämpfen mit hohen Rabatten um die Gunst der Käufer.
Quelle: ntv.de