Endkunden in Deutschland Gazprom friert Pläne ein
24.04.2007, 12:18 UhrDer russische Gaskonzern Gazprom will wegen des politischen Drucks auf die Energievesorger in Deutschland vorerst nicht ins Geschäft mit Haushalts- und Industriekunden einsteigen. "Das haben wir erst mal auf Eis gelegt", sagte Gazprom-Germania-Chef Hans-Joachim Gornig. Daher sei in den nächsten Jahren auch kein Kauf von Stadtwerken geplant, über die Gazprom Zugang zu Endkunden bekommen könnte.
Grund sei die politische Entwicklung in Deutschland und Europa, so die Debatte über einen Zwangsverkauf der Energienetze der Versorger. "All das verunsichert uns. Wir brauchen Klarheit", sagte Gornig. "Wir sorgen uns, etwas zu investieren und uns dann enteignen zu lassen." Langfristig bleibe aber die Option, auch Endkunden zu beliefern, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmten. Gazprom tritt in Deutschland in erster Linie als Importeur und im Großhandel auf.
In den Strommarkt in Deutschland will der russische Gasriese weiterhin einsteigen und plant daher zusammen mit einem Partner den Bau eines Kraftwerks in Eisenhüttenstadt an der polnischen Grenze. Auch hier solle der Strom aber in erster Linie über den Großhandel abgesetzt werden, den Einstieg ins Endkundengeschäft bedeute der Bau nicht.
Quelle: ntv.de