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IKB-Verkauf Gespräche mit drei Bietern

Beim angestrebten Verkauf der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB will die staatliche KfW mit drei Bietern verhandeln. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa am Mittwoch aus Finanzkreisen. Bei dem Bieter-Trio soll es sich um die schwedische Großbank SEB und die beiden US-Finanzinvestoren Ripplewood und Lone Star handeln.

Am Donnerstag befasst sich die Spitze des KfW- Verwaltungsrats mit dem Verkauf der Düsseldorfer Bank. Der KfW- Präsidialausschuss will entscheiden, mit welchen Bietern verhandelt werden soll. Die KfW ist mit rund 45,5 Prozent an der IKB beteiligt, die sich mit zweitklassigen US-Immobilienkrediten in Milliardenhöhe verspekuliert hatte. KfW, Bundesregierung und Banken mussten bei dem Institut insgesamt Risiken von gut 8,5 Milliarden Euro absichern. Die KfW trägt als Hauptaktionärin die Hauptlast.

Der Bund erwartet Erlöse von 800 Millionen Euro aus dem Verkauf der IKB-Anteile. Dies wird in Regierungskreisen weiter für durchaus realistisch gehalten. Eine Rolle spielen dürften bei Verhandlungen aber auch Risiken durch mögliche Klageverfahren gegen die IKB.

Professionellere Aufsichtsstrukturen

Als Konsequenz aus der Finanzmarktkrise erwägt die Bundesregierung unterdessen eine Reduzierung des KfW-Verwaltungsrates von derzeit 37 auf 20 oder 21 Mitglieder. Das berichtete der Bundestagspressedienst unter Berufung auf Aussagen der Regierung im Finanzausschuss. Dem Gremium gehören Politiker von Bund und Ländern sowie Vertreter von Wirtschaft und Banken an.

Nach der Schieflage der IKB dringt der Bund schon seit längerem auf eine stärkere Kontrolle der staatlichen Förderbank auch durch Finanzexperten. Mit professionelleren Aufsichtsstrukturen bei der KfW soll schneller auf Risiken reagiert werden. Inzwischen gibt es einen Prüfungs- und einen Präsidialausschuss, wie in der Branche üblich.

Die Zeit des Krisenmanagements gehe aus Sicht der Regierung wohl allmählich zu Ende, heißt es im Parlamentspressedienst weiter. Nach der jüngsten Steuerschätzung von Anfang Mai würden in diesem Jahr Mindereinnahmen bei der Körperschaftsteuer von 180 Millionen Euro und der Gewerbesteuer von 270 Millionen Euro aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise erwartet. In den Jahren 2009 bis 2012 sei bei der Körperschaftsteuer mit Mindereinnahmen von 300 Millionen und bei der Gewerbesteuer von 400 Millionen Euro zu rechnen.

Quelle: ntv.de

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