Aufregung um Antidepressivum Glaxo unter Beschuss
29.01.2007, 16:51 UhrDie BBC hat schwere Vorwürfe gegen den britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline erhoben. Der Sender wollte am Montag einen Bericht ausstrahlen, in dem Glaxo die verzerrte Darstellung von Forschungsergebnissen für das Antidepressivum Seroxat vorgeworfen wird.
Der Konzern soll der BBC zufolge versucht haben, den Zusammenhang zwischen der Einnahme des Medikaments und einer erhöhten Suizidgefährdung bei Teenagern zu vertuschen. Arzneimittelbehörden hatten 2003 davon abgeraten, das auch unter dem Namen Paxil verkaufte Mittel bei Jugendlichen unter 18 Jahren einzusetzen.
Der BBC zufolge soll Glaxo versucht haben zu zeigen, dass das Medikament trotz fehlgeschlagener klinischer Versuche auch für Kinder geeignet sei. Von Glaxo engagierte Autoren sollen vermeintlich unabhängige Wissenschaftler beeinflusst haben.
Glaxo wies die Vorwürfe zurück. Der Konzern habe Forschungsergebnisse nicht unerlaubt zurückgehalten, sagte eine Konzernsprecherin. Die Resultate seien rechtmäßig dokumentiert, an die Arzneimittelbehörden weitergeleitet, öffentlich präsentiert und publiziert worden.
Der Anstieg von Selbstmordgedanken bei Kindern und Jugendlichen unter Einnahme des Medikaments habe sich erst gezeigt, als die Ergebnisse gesonderter klinischer Studien am Ende der Forschungsphase zusammengefasst worden seien. Zu diesem Zeitpunkt habe Glaxo auch die Behörden informiert.
Quelle: ntv.de