Bericht zurückgewiesen HSH-Vorstand bleibt
19.03.2009, 18:50 UhrDie HSH Nordbank hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach ein Austausch fast der kompletten Führungsriege bevorstehe. "Die jüngsten Presseverlautbarungen zur Vorstandssituation, ausgelöst durch einen Bericht im 'Manager Magazin', sind nicht zutreffend", sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Peiner. "Dem Präsidialausschuss und dem Aufsichtsrat sind derartige Überlegungen nicht bekannt." Vorstandsangelegenheiten würden im Präsidialausschuss beraten und anschließend vom Aufsichtsrat verabschiedet. In beiden Gremien sei das Thema "weder beraten noch entschieden" worden.
Das "Manager Magazin" hatte unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtet, vier der fünf derzeit amtierenden HSH-Vorstände sollten die Landesbank verlassen. Bleiben solle nur HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher, der das Institut seit November führt. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert "eine mit den Vorgängen vertraute Person" mit den Worten: "Das sind allenfalls Wunschvorstellungen und Denkmodelle einiger Aufsichtsratsmitglieder." Richtig sei, dass Nonnenmacher einen externen Kandidaten für die so genannte "Abbau-Bank" suche, in der die HSH Nordbank ihre problembehafteten Wertpapiere zusammenfassen und abwickeln wolle.
Die beiden Haupteigner Hamburg und Schleswig-Holstein wollten sich nicht äußern und verwiesen auf die Stellungnahme der Bank. Von dem US-Investor Christopher Flowers, der gut 25 Prozent an der HSH hält, war keine Stellungnahme zu erhalten. Aus früheren Aussagen aus seinem Umfeld ist bekannt, dass Flowers sich für strukturelle und personelle Veränderungen bei der HSH Nordbank einsetzt.
Nach einem Vorsteuerverlust von 2,8 Mrd. Euro und mehreren Kapitalspritzen durch ihre Eigentümer will die Landesbank ihr Geschäft massiv verkleinern. Die Bilanzsumme soll in den nächsten Jahren auf rund 100 Mrd. Euro halbiert werden. Das neue Geschäftsmodell legt die Schwerpunkte auf internationale Schiffsfinanzierungen und das Firmenkunden- und Immobiliengeschäft in Norddeutschland.
Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, die zusammen knapp 60 Prozent an der HSH halten, müssen der Bank drei Mrd. Euro Kapital zuschießen. Zudem braucht sie zehn Mrd. Euro Garantien für die Abschirmung von Kreditrisiken. 30 Mrd. Euro Garantien für die Emission von Anleihen und für Interbankenkredite hat die HSH Nordbank bereits vom staatlichen Banken-Rettungsfonds SoFFin erhalten.
Quelle: ntv.de