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Streit mit Kleinaktionären HVB erringt Teilerfolg

Die HypoVereinsbank (HVB) hat im Streit mit Kleinaktionären vor Gericht einen Teilerfolg errungen. Das Oberlandesgericht München beschnitt am Mittwoch die Rechte des von Minderheitseignern durchgesetzten Sonderprüfers Thomas Heidel, der den umstrittenen Verkauf der Ex-Tochter Bank Austria an die italienische HVB-Mutter UniCredit unter die Lupe nehmen soll.

Die Kleinaktionäre werfen HVB und UniCredit vor, die HVB mit der Transaktion geschädigt zu haben. Der Preis von mehr als 13 Mrd. Euro für die Bank Austria ist aus ihrer Sicht viel zu niedrig gewesen.

Nach der Entscheidung des zuständigen Richters Martin Kainz darf Heidel nur den Verkauf der Bank Austria prüfen und hier mögliche Ansprüche geltend machen. Die Befugnisse des Bonner Rechtsanwalts erstreckten sich nicht auf weitere Felder wie die Vertragsklauseln zur rund 20 Mrd. Euro schweren Übernahme der HVB durch die UniCredit im Jahr 2005. Eine Revision gegen den Beschluss ließ Kainz nicht zu.

Die HVB reagierte positiv auf die Entscheidung. "Das bestätigt unsere Bedenken", sagte der Chef der HVB-Rechtsabteilung, Georg Mellinghoff. Ähnlich äußerte sich die UniCredit. Heidel hingegen sprach von einer erheblichen Einschränkung seiner Möglichkeiten. Er hatte in den vergangenen Monaten Einblick in zahlreiche interne Dokumente zum Verkauf der Bank Austria. Eine Klage gegen die UniCredit hat er bereits eingereicht. Heidel fordert die Rückgabe der früheren HVB-Tochter und Schadenersatz in Höhe von drei Mrd. Euro. Seine Klage richtet sich auch persönlich gegen UniCredit-Chef Alessandro Profumo, HVB-Chef Wolfgang Sprißler sowie HVB-Finanzvorstand Rolf Friedhofen.

Im Gegenzug für die in Osteuropa stark vertretene Bank Austria bündelt die UniCredit ihr gesamtes Investmentbanking bei der HVB in München. UniCredit und HVB bestreiten den Vorwurf, bei der Bank-Austria-Transaktion einen zu niedrigen Preis vereinbart zu haben. Sie berufen sich auf externe Gutachten. Zahlreiche weitere Klagen sind in diesem Fall noch offen.

Quelle: ntv.de

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