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Brutaler Export-Einbruch Harte Zeiten für Südkorea

Die Wirtschaftskrise trifft die Exportnation Südkorea mit voller Wucht. Im Januar gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel zurück. Wie die Zollbehörde am Sonntag mitteilte, sanken die Ausfuhren um den Rekordwert von 32,8 Prozent. Ähnlich stark seien auch die Einfuhren gesunken.

Als Folge der einbrechenden Nachfrage im In- und Ausland war die Industrieproduktion im Dezember so stark wie noch nie seit Erfassung der Zahlen im Jahr 1970 zurückgegangen. Nach Angaben des Nationalen Statistikamts (NSO) brach die Produktion im Bergbau und im produzierenden Gewerbe im Jahresvergleich um 18,6 Prozent ein, nach einem Rückgang von 14 Prozent im November. Zahlreiche koreanische Unternehmen haben die Produktion angesichts der globalen Wirtschaftskrise spürbar gedrosselt.

Unterdessen stellen sich auch die politischen Rahmenbedingungen für Südkorea deutlich verschärft dar. Nordkorea, der kommunistische Nachbar im Norden, sieht sich am Rande eines Krieges mit dem Süden. Die Konfrontationspolitik der südkoreanischen Regierung sei "die Ursache militärischer Konflikte und des Krieges zwischen dem Norden und dem Süden", hieß es in einem Kommentar der kommunistischen Parteizeitung laut Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag. Sich verschärfende Spannungen könnten zu einem unvermeidlichen Krieg führen.

Der Norden belllt

Erst am Freitag hatte die Regierung Nordkoreas alle Abkommen mit dem Süden für hinfällig erklärt. Es gebe keine Hoffnung mehr, die Beziehungen zum Süden wieder zu verbessern, meldete KCNA. Hartmut Koschyk, Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft, bezweifelte gegenüber n-tv.de jedoch, dass "Nordkorea ernsthaft einen militärischen Konflikt mit Südkorea - und damit den USA - sucht".

Die Führung des Nordens habe kein erkennbares Interesse an einer dauerhaften Verschlechterung der innerkoreanischen Beziehungen, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Gespräch mit n-tv.de.

Harsche Kriegsdrohung

In den vergangenen Monaten hat Nordkorea wiederholt damit gedroht, die Führung in Seoul zu vernichten. Der konservative südkoreanische Präsident Lee Myung Bak hat die Drohungen jedoch weitgehend ignoriert.

Experten halten die scharfe Rhetorik aus dem Norden für einen Versuch, Südkorea von seiner harten Linie abzubringen. Zudem dienten sie dazu, die Aufmerksamkeit des neuen US-Präsidenten Barack Obama auf sich zu lenken.

Die Drohungen deuteten nicht an, dass größere Feindseligkeiten unmittelbar bevorstünden, sagte auch der Korea-Experte der Heritage Foundation in Wahington, Bruce Klingner.

Quelle: ntv.de

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