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Absatzflaute Heidelberger Druck tiefrot

Der weltgrößte Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck ist noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Heidelberger Konzern teilte am Donnerstag mit, im zweiten Geschäftsquartal 2008/09 sei wegen der anhaltenden Absatzflaute nach Steuern ein Verlust von 56 Mio. Euro angefallen. Vor Jahresfrist war noch ein Überschuss von 36 Mio. Euro erwirtschaftet worden.

Nach dem hohen Bestelleingang in Folge der Branchenmesse Drupa im Mai brachen im Sommer die Aufträge weg. Der Auftragseingang schrumpfte von Juli bis September um 23 Prozent auf 721 Mio. Euro. Der Käuferstreik traf das Geschäft mit Bogendruckmaschinen und Weiterverarbeitung gleichermaßen. Der Umsatz schmolz um zehn Prozent auf 804 Mio. Euro.

Heidelberger Druck will deshalb wie angekündigt den Sparkurs verschärfen und betriebsbedingte Kündigungen aussprechen. "Wir passen unsere Strukturen und Kosten noch stärker und schneller an die eingetrübten Wirtschaftsprognosen und die zurückhaltende Investitionsneigung in der Branche an", sagte Vorstandschef Bernhard Schreier. Wegen der Finanzkrise und der schwächelnden Konjunktur weltweit zögern Druckereien seit Monaten mit der Bestellung neuer Maschinen, was Heidelberger Druck mit einem Weltmarktanteil von 40 Prozent im Bogendruck stark zusetzt. Der Konzern müsse seine Ertragsposition stabilisieren, mahnte Vorstandschef Schreier.

Das wird aber frühestens im übernächsten Jahr gelingen, da Heidelberger Druck bis dahin 130 bis 150 Mio. Euro für den Umbau des Konzerns und Personalmaßnahmen ausgeben muss. In Deutschland könnte jede siebte Stelle wegfallen, weltweit sollen 2500 der knapp 20.000 Mitarbeiter ausscheiden. Im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 (bis Ende März) sei wegen der schlechteren Auftragslage, höherer Zinsausgaben und den Sanierungskosten mit einem deutlichen Verlust zu rechnen, bekräftigte der Vorstand. Der Geschäftsverlauf im nächsten Jahr sei schwer abzuschätzen. Heidelberger Druck gehe zunächst nicht von einer Verbesserung aus.

Quelle: ntv.de

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