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Zum dritten Mal in Folge Ifo-Index steigt

Der wirtschaftliche Niedergang könnte enden. Im Bild die insolvente Wadan-Werft in Warnemünde.

Der wirtschaftliche Niedergang könnte enden. Im Bild die insolvente Wadan-Werft in Warnemünde.

(Foto: dpa)

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni weiter aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklima-Index verbesserte sich von 84,3 Punkten auf 85,9 Punkte, wie das ifo Institut für Wirtschaftsforschung mitteilte. Das ist der dritte Anstieg in Folge - traditionell wird dies von Ökonomen als Trendwende beim ifo-Index gesehen.

Der Anstieg fiel noch deutlicher aus, als von Experten erwartet. Die deutsche Wirtschaft stabilisiere sich allmählich wieder, hieß es von ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Der ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft.

Carstensen: "Noch keine Aufwärtsbewegung"

Kai Carstensen, Konjunkturchef des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, sagte gegenüber n-tv: "Das ist ganz bestimmt eine Trendwende. Aber es ist eine Trendwende, die besagt, dass der Abwärtsrutsch den wir gesehen haben ganz offensichtlich beendet ist. Wir sehen noch keine tatsächliche Aufwärtsbewegung, sondern was wir haben, ist eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau."

Das Ifo Institut verwies darauf, dass der Pessimismus der befragten Unternehmen hinsichtlich der Entwicklung im kommenden halben Jahr weiter abgenommen habe. Allerdings seien die Firmen mit ihrer derzeitigen Geschäftslage genauso unzufrieden wie im Mai. "Die Befragungsergebnisse untermauern, dass sich die deutsche Wirtschaft allmählich stabilisiert", erklärte das Ifo-Institut.

Exportrückgang schwächt sich ab

Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Geschäftsklimaindikator dabei den dritten Monat in Folge; der entsprechende Saldenindex für die Branche verbesserte sich auf minus 33,8 von minus 37,9 im Mai. Die Industrieunternehmen haben demnach zwar ihre derzeitige Geschäftssituation etwas weniger ungünstig eingestuft als im Mai, allerdings waren sie mit der momentanen Lage überwiegend unzufrieden. Eine weitere Verschlechterung der Geschäfte in den nächsten sechs Monaten erwarteten sie aber nicht mehr ganz so häufig wie im Mai.

Der Rückgang im Exportgeschäft werde sich zudem den Firmenmeldungen zufolge etwas abschwächen. Die Beschäftigungsplanungen der Unternehmen im Industriesektor seien darüber hinaus weniger negativ als im Vormonat, blieben aber deutlich auf Personalreduzierung ausgerichtet, so die Münchener Wirtschaftsforscher.

Großhandel im Aufwind

Im Großhandel (minus 25,3 nach minus 28,2) und im Einzelhandel (minus 17,3 nach minus 21,1) verbesserte sich das Geschäftsklima ebenfalls weiter. In beiden Handelsstufen resultierte die Aufhellung laut ifo Institut aus deutlich weniger negativen Geschäftserwartungen der Firmen. Ihre momentane Geschäftslage beurteilten die Handelsunternehmen dagegen ungünstiger als im Mai.

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe (minus 26,6 nach minus 26,3) war den weiteren Angaben zufolge nahezu stabil. Die derzeitige Geschäftslage wurde dabei von den Unternehmen etwas schlechter eingestuft. Den weiteren Geschäftsverlauf schätzten sie jedoch weniger zurückhaltend ein als im Mai.

Quelle: ntv.de, mme/DJ/dpa

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