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Diesel und Heizöl drücken Inflation bei drei Prozent

Der Rekordölpreis hat die Inflation in Deutschland im Mai stärker als erwartet nach oben gedrückt. Die jährliche Teuerungsrate stieg auf 3,0 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent. Für April hatte das Bundesamt eine Teuerungsrate von 2,4 Prozent errechnet.

Nach Einschätzung der Statistiker haben vor allem die kräftigen Preisaufschläge bei Heizöl und Diesel die Inflation angetrieben. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht stabile Preise bei Raten von knapp unter zwei Prozent gewahrt. Die Zahlen gelten bislang als vorläufig, das Statistische Bundesamt errechnet sie aus den Daten von sechs Bundesländern.

Volkswirte hatten mit einem Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gerechnet. Dadurch wäre die Jahresteuerung nur auf 2,8 Prozent gestiegen. Im April waren die Lebenshaltungskosten der Verbraucher um 0,2 Prozent gesunken, die Jahresteuerung hatte bei 2,4 Prozent gelegen.

Die Nord LB verwies im Vorfeld der amtlichen Angaben darauf, dass der massive Teuerungsrückgang im April (auf 2,4 Prozent von 3,1 Prozent im Vormonat) das Ergebnis von Sondereffekten und eines Basiseffekts war. Für Mai sei mit einem Wiederanstieg der Jahresinflation auf 2,9 Prozent zu rechnen, die massive Verteuerung von Benzin, Heizöl, anderer Energieträger sowie von Nahrungsmitteln dürfte zu einem monatlichen Verbraucherpreisanstieg von 0,5 Prozent geführt haben, prognostiziert die Bank.

Teuerung im Energiesektor von elf Prozent

Bei der BNP Paribas hatten Analysten Inflationsraten von 0,7 Prozent bzw. 3,1 Prozent erwartet. Die Bank machte darauf aufmerksam, dass der Teuerungsrückgang im April auch darauf beruhte, dass die Preise von Pauschalreisen in Reaktion auf das sehr früh gelegene Osterfest gesunken waren. Sie hätten dabei erstaunlicherweise nicht mehr das Niveau der vor dem März liegenden Monate erreicht, weshalb für Mai mit einer Aufwärtskorrektur zu rechnen sei, kalkulierten BNP-Paribas-Experten.

Daneben rechneten die Volkswirte mit einer Jahresteuerung im Energiesektor von elf Prozent, was zum monatlichen Preisanstieg 0,3 Prozentpunkte beitragen würde. Auch bei Dresdner Kleinwort stellten sich die Marktbeobachter auf eine Gegenreaktion auf den monatlichen Preisrückgang bei Pauschalreisen und Beherbergungsdienstleistungen ein. Teuerungstreibend hätten zudem die gestiegenen Energiepreise gewirkt. Entlastend wirkten dagegen laut Dresdner Kleinwort die gesunkenen Preise von Molkereierzeugnissen. Die Bank prognostizierte eine Jahresteuerung von 2,9 Prozent.

Quelle: ntv.de

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