Irland droht ohne höhere Steuereinnahmen und drastischere Einsparungen in den kommenden Jahren ein Haushaltsdefizit von mehr als zehn Prozent. Sollten keine weitere Maßnahmen ergriffen werden, werde in jedem der nächsten fünf Jahre das Haushaltsdefizit über zehn Prozent des Volkseinkommens liegen, sagte Ministerpräsident Brian Cowen am Mittwoch vor einem Wirtschaftsforum laut Redetext. Cowen machte nicht klar, ob er das Bruttoinlandsprodukt oder das Bruttosozialprodukt meinte.

In diesem Jahr wird das Haushaltsdefizit Prognosen zufolge selbst bei den bereits geplanten Einschnitten 9,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen. Damit läge es weit über der EU-Grenze von drei Prozent des BIP.

Nach Jahren kräftigen Wachstums ist Irland 2008 wegen der internationalen Finanzkrise in die Rezession gerutscht. Experten rechnen in diesem Jahr mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts von vier Prozent. Auch für das kommende Jahr wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung erwartet. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar auf 9,2 Prozent.