Überhöhte Gaspreise Kartellamt will handeln
09.08.2008, 10:12 UhrWegen des Verdachts auf überhöhte Gaspreise will das Bundeskartellamt in Bonn bis Jahresende gegen mehrere Versorgungsunternehmen vorgehen. "Es besteht bei den Gasunternehmen der dringende Verdacht, dass es sich um missbräuchliche Ausnutzung der Marktstellung handelt", sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Bernhard Heitzer, der "Süddeutschen Zeitung".
Bis Ende des Jahres werde die Behörde erste Entscheidungen bekanntgeben. Im Frühjahr hatte das Kartellamt Missbrauchsverfahren gegen insgesamt 35 Gasversorger eingeleitet.
Offen bleibe, ob die Verbraucher mit Preissenkungen rechnen könnten, berichtete die "Süddeutsche". Möglicherweise werde die Preisentwicklung aber gedämpft. Auslöser der Untersuchung waren Differenzen von 25 bis 45 Prozent bei einem Vergleich der Gaspreise.
Parallel zur Gasbranche hat das Kartellamt auch die Stromkonzerne im Visier. Dort sind die Ermittlungen nach Angaben Heitzers aber deutlich schwieriger. "Ein missbräuchliches Verhalten ist im Stromsektor wesentlich schwerer nachzuweisen als im Gassektor", sagte er. Im Endkundenbereich gebe es mehr Anbieter, im Großhandelsbereich vor allem durch das Börsenumfeld Besonderheiten bei der Strompreisbildung. Das weitere Vorgehen solle hier bis Jahresende feststehen.
Quelle: ntv.de