Wegen Steuererhöhungen Kauflaune kommt abhanden
26.02.2007, 08:26 UhrDie Kauflaune der Deutschen ist wegen der höheren Mehrwertsteuer erneut gesunken. Der monatlich ermittelte Indikator für das Konsumklima fiel für März auf 4,4 von revidiert 4,9 Punkten, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Montag mitteilte. Die Verunsicherung der Konsumenten über die Folgen der Steuererhöhung sei noch nicht gewichen, hieß es zu der Umfrage unter 2000 Verbrauchern. Deren Konjunkturzuversicht nahm zugleich deutlich zu und lässt den Forschern zufolge auf ein wieder besseres Konsumklima hoffen.
Von Reuters befragte Experten hatten im Schnitt mit einem leichten Anstieg des Konsumbarometers 4,9 von unrevidiert 4,8 Punkten gerechnet. Die Anschaffungsneigung fiel im Februar auf minus 16 von minus 5,1 Punkten. Allein dieser Rückgang sei verantwortlich für die Schwächephase des Konsumklimas, hieß es.
Sie könnte aber bereits im Frühjahr mit der Aufgabe der Kaufzurückhaltung der Verbraucher überwunden werden. Dafür sprechen der GfK zufolge die anhaltende Besserung auf dem Arbeitsmarkt und stabile Energiepreise. Zudem würden die Verbraucher erkennen, dass die höhere Steuer nur die Hälfte des Konsums betreffe und es nur verhaltene Preiserhöhungen gebe. Die Forscher rechnen für 2007 weiter mit einem Plus beim privaten Konsum von einem knappen halben Prozentpunkt.
Rasant zugelegt hat die Zuversicht der Verbraucher in einen starken und nachhaltigen Aufschwung. Die Konjunkturerwartungen legten auf 53,3 von 37,5 Punkten zu und erreichten damit den höchsten Stand seit August 2000. Für die euphorische Stimmung sind den Forschern zufolge vor allem die guten Nachrichten vom Arbeitsmarkt verantwortlich. Die Beschäftigtenzahl war im vierten Quartal mit 39,7 Millionen auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Die Verbraucher bekunden wie die vom ZEW befragten professionellen Anleger und Analysten zunehmend Vertrauen in den Aufschwung.
Auch die Einkommenserwartungen stiegen auf 2,9 von minus 5,1 Punkten. Die bessere Lage auf dem Arbeitsmarkt schüre auch die Hoffnung auf steigende Einkommen. Der Indikator liege nun wieder über seinem langjährigen Durchschnitt.
Quelle: ntv.de