Flaute war gestern Kaufrausch in Sicht
17.09.2007, 14:58 UhrDer konjunkturelle Aufschwung und die bessere Lage am Arbeitsmarkt seien günstige Voraussetzungen für eine Kräftigung des privaten Konsums, so die Begründung. Wegen der gesunkenen Arbeitslosigkeit hätten sich zudem die Einkommensperspektiven "spürbar verbessert". Die Bürger müssten weniger Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren und dadurch gehe das "Angstsparen" zurück. Dank höherer Tarifabschlüsse würden die Arbeitnehmer nach Jahren der Lohnzurückhaltung in diesem Jahr wieder stärker am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt, vielfach zurückgehaltene Konsumwünsche dürften nun realisiert werden, so die Erwartung der Notenbank.
Eine weitere positive Voraussetzung ist das hohe Maß der Preisstabilität - nach Ansicht der Bundesbank stärkt diese die Kauflust der privaten Haushalte. Dass die Bundesbürger nicht jetzt schon die Läden und Kaufhäuser stürmen, führen die Zentralbanker auf die Mehrwertsteueranhebung zu Jahresbeginn zurück; sie bremse die Kauflaune der Bürger noch.
Mit einem "kollektiven Kaufrausch" rechnet die Bundesbank aber trotzdem nicht. Dagegen spreche der demografische Wandel, der die Bürger zu privater Vorsorge und vermehrtem Sparen für die Rente zwinge. Im Übrigen stellt die Bundesbank fest, dass der private Konsum im aktuellen Konjunkturzyklus, der bereits vier Jahre dauere, noch nicht an Schwung gewonnen habe. Diese außergewöhnliche Entwicklung führt die Bundesbank auf besondere Umstände zurück, wie zum Beispiel die hartnäckigen Probleme am Arbeitsmarkt und die hohen Öl- und Energiepreise.
Eine Belebung des privaten Konsums und damit auch der Inlandsnachfrage gilt als Voraussetzung für einen nachhaltigen Aufschwung mit Wachstumsraten von mehr als zwei Prozent. Nach Einschätzung der Bundesbank ist die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2007 mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal weiter auf Wachstumskurs geblieben.
Quelle: ntv.de