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DFL-Entscheidung Kirch belastet Premiere

Die Nachricht, dass Leo Kirch von der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit der Vergabe der Bundesliga-Rechte beauftragt worden ist, macht der Aktie von Premiere schwer zu schaffen. Der Markt befürchtet, dass Premiere für die Rechte an die Kirch-Gesellschaft zu viel bezahlen muss. Kirch hat der DFL Jahreseinnahmen von 500 Mio. Euro zugesichert.

Wegen der hohen Unsicherheit bezüglich der Kosten und des Zeitpunkts eines Abschlusses stuften die Analysten die Aktie herab. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Premiere für die Rechte mit der bisherigen Exklusivität 210 Mio. Euro pro Jahr bezahlen wird. Bei höherer Exklusivität wäre es eine hervorragende Gelegenheit für Premiere, wenn der Sender den Zuschlag für 400 Mio. Euro erhalten würde, heißt es. Schwer zu sagen sei allerdings, ob andere Bieter auftauchen werden, die Kirch 500 Mio. garantieren können. Die DFL hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass Leo Kirch mit seiner Firma Sirius ab 2009 als Zwischenhändler bei der Vergabe der Medienrechte an der Fußball-Bundesliga agieren wird. Sirius, eine Tochter des von Kirch kontrollierten Unternehmens KF 15, garantiert der DFL dafür Einnahmen von drei Mrd. Euro im Zeitraum 2009 bis 2015.

Eigenes Angebot von Premiere

Über die Größenordnung dieser Summe zeigte sich Premiere "nicht irritiert." Premiere will aber journalistisch unabhängig bleiben und weiter an seinem selbst produzierten Bundesliga-Programm unter dem Markennamen "Premiere" festhalten. "Wir werden unser Gebot damit verknüpfen", kündigte Vorstandsmitglied Sports & New Business, Carsten Schmidt, an.

Die DFL ihrerseits will künftig nicht nur die Pay-TV-Rechte, sondern auch ein eigenes Fußball-Live-Programm an Pay-TV-Sender verkaufen. Es soll von einem Gemeinschaftsunternehmen produziert werden, an dem die DFL mit 49 Prozent und die Kirch-Tochter Sirius zu 51 Prozent beteiligt ist. Dem Platzhirschen Premiere droht damit neue Konkurrenz, da andere Bieter nun auf das Angebot von Sirius und der DFL zurückgreifen können, ohne eine eigene Redaktion aufzubauen.

Premiere rechnet sich bei der Vergabe der neuen Bundesligaübertragungsrechte aber auch mit dem neuen Vermarktungsmodell der Deutschen Fußball Liga gute Chancen aus. "Wir sehen das relativ entspannt", sagte ein Sprecher am Mittwoch. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert habe bereits gesagt, dass auch das von Premiere präferierte Modell ausgeschrieben werde. Premiere will für mehr Exklusivität die Sportschau auf 22 Uhr von derzeit 18:30 Uhr verschieben. Die Übernahme eines fertigen Bundesliga-Programms lehnt Premiere jedoch ab.

Quelle: ntv.de

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