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"Die dritte Stufe zündet" Konjunkturmotor brummt

Die deutschen Firmen planen nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags den kräftigsten Stellenaufbau seit dem Vereinigungsboom. "Die Stimmung in den Unternehmen ist so gut wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr", sagte DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke bei n-tv.

Laut DIHK wollen die Unternehmen "in nahezu sämtlichen Branchen" mehr Personal einstellen. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte deshalb um 700.000 sinken. Bislang hatte der DIHK einen Rückgang um eine halbe Million vorausgesagt. Befragt wurden mehr als 20.000 Betriebe.

"Wir rechnen damit, dass in den nächsten Monaten das Wachstum wieder anzieht, weil jetzt auch der private Verbrauch in Schwung kommt", so Nitschke. "Wir kannten die Zuwächse bei Export und Investitionen, jetzt kommt die dritte Stufe des Aufschwungs, die zündet."

Fachkräftemangel macht Probleme

Der DIHK gehe von einem Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent statt bislang 2,3 Prozent aus. "Insofern stehen die Chancen gut für Wachstum und Beschäftigung."

Ein Problem sei der Fachkräftemangel vor allem im technisch-gewerblichen Bereich. "Wir rechnen durchaus mit mehreren zehntausend Stellen, die bislang nicht besetzt werden können." Eine Wachstumsprognose von 2,8 Prozent sei ein weit überdurchschnittliches Wachstum. "Wenn da nicht entsprechend Techniker und Ingenieure eingestellt werden können, dann wird das Wachstum seine Grenzen finden", so Nitschke weiter.

Elf Prozent wollen Arbeitsplätze abbauen

23 Prozent der befragten Unternehmen wollen in den kommenden zwölf Monaten zusätzliche Stellen schaffen. Zu Jahresbeginn hatten das 21 Prozent vor. Nur noch elf Prozent wollen Arbeitsplätze abbauen, zuvor waren es 13 Prozent. Grund für die hohe Einstellungsbereitschaft ist der anhaltende Aufschwung. Ihre Geschäftslage beurteilten die Unternehmen ähnlich gut wie zu Jahresbeginn, als das höchste Niveau seit 1991 erreicht wurde.

Die Aussichten schätzten sie sogar so optimistisch ein wie seit der Vereinigung nicht mehr: 34 Prozent rechnen mit besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten, nur jedes zehnte Unternehmen geht von einer Verschlechterung aus. Besonders zuversichtlich ist die Industrie, die zunehmend von der inländischen Investitionsnachfrage profitiert. Aber auch Handel, Bauwirtschaft und Dienstleister blicken optimistischer nach vorn.

Quelle: ntv.de

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