Wettbewerb funktioniert nicht Konzerne unter Strom
06.11.2007, 11:30 UhrDie großen Energiekonzerne geraten wegen des Verdachts auf Preisabsprachen beim Strom immer stärker unter Druck. Nach einem Gutachten der Monopolkommission gibt es in Deutschland bei Strom und Gas keinen "funktionsfähigen Wettbewerb". Trotz Marktöffnung seien die Markteintrittsbarrieren für neue Unternehmen nach wie vor hoch, stellte das unabhängige Expertengremium in dem am Dienstag in Bonn veröffentlichten Gutachten fest. Die Zahl an Lieferantenwechseln durch Endverbraucher sei gering, auch wenn die Zahl der Wechselwilligen gestiegen sei.
Umstritten ist unter Experten, ob die von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) geplante schärfere Kontrolle der Strom- und Gaspreise in der Praxis zu niedrigeren Gebühren für die Verbraucher führt. Neben Eon und RWE wollen nach Branchenangaben mehrere hundert kleinere Versorger zum Jahreswechsel die Strompreise erneut anheben. Eon, RWE, EnBW und Vattenfall beherrschen nach Regierungsangaben über 80 Prozent der deutschen Stromerzeugung.
Der "Spiegel" hatte berichtet, es gebe zahlreiche Indizien und Belege, dass sich führende Manager und sogar Vorstandschefs der großen Versorger zwischen 2003 und 2006 zu geheimen Runden getroffen hätten. Dabei seien auch Absprachen getroffen worden. Nach Angaben des Bundeskartellamts handelt es sich unter anderem um Daten, die bei verschiedenen Razzien gewonnen und der EU-Kommission übermittelt worden seien.
Quelle: ntv.de