Kursverfall beim Won Koreas Notenbank besorgt
18.03.2008, 14:42 UhrDie südkoreanische Regierung und die Zentralbank haben sich wegen der jüngsten starken Abwärtsbewegung der Landeswährung Won im Vergleich zum Dollar besorgt gezeigt. Der stellvertretende Finanzminister Shin Je Yoon deutete an, dass die Behörden am Devisenmarkt unterstützend eingreifen könnten. Falls die starken Kursschwankungen andauerten, würden die Währungsbehörden die nötigen Maßnahmen ergreifen, sagte Shin. "Wir sind wegen des Tempos des jüngsten heftigen Kursverfalls des Won besorgt." Ein gemeinsames Team mit der Zentralbank soll die täglichen Bewegungen im Markt genauer verfolgen.
Während die Won-Schwäche die Ausfuhren des exportorientierten Landes vergünstigt, verteuern sich die Importe. Auch wird befürchtet, dass angesichts der höheren Importkosten für Öl und andere Rohstoffe auch die Preise für Verbrauchsgüter schneller als erwartet steigen.
Tiefster Stand seit zwei Jahren
Nach der Ankündigung legte der südkoreanische Won kräftig zu. Zum Handelsschluss stieg der Kurs auf 1014 Won je Dollar. Am Montag war der Won gegenüber dem Dollar nach zwölftägiger Talfahrt auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen. Ein Dollar kostete 1029,20 Won. Nach den jüngsten Kursstürzen erholte sich auch etwas der Aktienmarkt in Seoul. Der Leitindex Kospi legte um 0,9 Prozent auf 1588,75 Zähler zu.
Während der Dollar angesichts der US-Bankenkrise gegenüber einigen Währungen wie beispielsweise dem Euro und dem japanischen Yen deutlich gefallen ist, hat er zu anderen Währungen zuletzt stark zulegen können. Der Won büßte seit Beginn des Jahres mehr als acht Prozent seines Wertes im Vergleich zum Dollar ein.
Zum Kursrutsch des Won trug Marktbeobachtern zufolge unter anderem die Tatsache bei, dass ausländische Investoren angesichts der Turbulenzen auf den Finanzmärkten vom Aktienmarkt in Seoul zuletzt in großem Umfang Kapital abgezogen haben. Auch erhöhte sich der Druck auf den Won durch eine sich verschlechternde Leistungsbilanz des Landes. Devisenhändler erwarten, dass sich bei sinkenden Handelsüberschüssen und angesichts der Angst vor einer globalen Kreditkrise der Kursverfall des Won fortsetzen kann.
Quelle: ntv.de