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Nervosität am Finanzmarkt Kreditkrise nicht vorbei

Deutsche Top-Banker sehen die Krise an den Kreditmärkten auch für Deutschland noch nicht ausgestanden. Im Gegenteil: Die Nervosität an den internationalen Finanzmärkten wegen der Subprime-Krise hat sich nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank wieder erhöht.

"Die jüngsten Ankündigungen eines weiteren, zum Teil erheblichen Abschreibungsbedarfs bei einigen US- aber auch EU-Banken sowie die noch immer bestehenden Unsicherheiten über weitere Verluste bei jenen Marktteilnehmern, die noch keine Zahlen vorgelegt haben, haben die Nervosität in den letzten Tagen wieder merklich erhöht", sagte Josef Ackermann am Montag in Frankfurt.

Dies zeige einmal mehr, wie wichtig es sei, größere Transparenz über eingetretene Verluste und noch gehaltene Positionen herzustellen. Nur so werde das Vertrauen wieder hergestellt werden können, das nötig sei, damit die auch weiterhin intakten fundamentalen Wachstumskräfte der Weltwirtschaft wirksam blieben, sagte Ackermann weiter.

Die Finanzmarktturbulenzen werden nach Ansicht des Deutsche-Bank-Vorstandes zwar die Verlangsamung des Wachstums der Weltwirtschaft akzentuieren. Eine globale Rezession sei aber angesichts guter Unternehmenserträge und eines soliden Wachstums in vielen Schwellenländern, den Öl exportierenden Staaten und in Europa nach wie vor unwahrscheinlich. Daher gebe es guten Grund zu der Annahme, dass sich die strukturellen Wachstumstreiber bald wieder voll durchsetzen und für ein weiteres Wachstums der Weltwirtschaft insgesamt sorgen.

Auch Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller äußerte sich zum Thema: "Es ist noch viel zu früh, um Entwarnung zu geben", sagte Müller. Allerdings habe sich das Bankensystem insgesamt als robust und stabil erwiesen. Müller ist zugleich Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken.

Auch aus dem öffentlich-rechtlichen Bankensektor kommen Warnungen vor verfrühtem Optimismus. Die Auswirkungen der Krise beschäftigten Banken auch in Deutschland nach wie vor, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Heinrich Haasis. "Für Entwarnung ist es viel zu früh." Kaum ein Institut werde von den Turbulenzen unberührt bleiben, wenngleich die dezentralen Banken weniger betroffen seien als international ausgerichtete Geldhäuser. Auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erklärte in einem Grußwort für die Konferenz, die Krise könne noch nicht als überwunden betrachtet werden.

Quelle: ntv.de

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