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Schwere Turbulenzen Krise bremst Lufthansa

Die Lufthansa rechnet angesichts der einbrechenden Nachfrage mit heftigen Turbulenzen. Die Wirtschaftskrise drücke im laufenden Geschäftsjahr erheblich auf den Gewinn, sagte Firmenchef Wolfgang Mayrhuber bei der Hauptversammlung in Köln. Dennoch werde die Fluggesellschaft 2009 "ganz klar ein deutlich positives operatives Ergebnis abliefern", bekräftigte der Manager.

Mayrhuber warnte, die Luftverkehrsbranche müsse mit erheblichen Auswirkungen durch den Wirtschaftsabschwung rechnen. "Es liegen schwere Zeiten vor uns. Wir wissen nicht, ob die Bodenbildung schon erreicht ist." Besonders hart betroffen ist das Frachtgeschäft, in dem Lufthansa in 2009 nun einen operativen Verlust erwartet. Im März hatte das Unternehmen lediglich ein deutlich schlechteres Ergebnis für den Bereich angekündigt.

Die Lufthansa-Aktie drehte nach den Äußerungen von Mayrhuber ins Minus und war mit einem Abschlag von einem Prozent einer der größten Verlierer im Leitindex Dax, der ein Prozent zulegte. "Bislang waren wir die Meinung, dass die Lufthansa die Krise locker durchsteht - das hört sich jetzt nicht mehr so an", sagte ein Börsianer.

Weitere Frachter stillgelegt

Lufthansa-Cargo macht vor allem die einbrechende Nachfrage auf Strecken nach Asien zu schaffen. "Es zeichnet sich ab, dass der Markt auf dem extrem niedrigen Niveau verharrt", sagte Mayrhuber. Daher hat das Unternehmen die bereits vereinbarte Kurzarbeit ab Mai auf 25 von 20 Prozent ausgeweitet und will weitere Frachter am Boden lassen. Bis Oktober sollen damit 30 Prozent der Kapazitäten ruhen. Auch in den anderen Geschäftsfeldern Technik, IT-Systeme und Catering rechnet die Fluggesellschaft für das laufende Jahr weiterhin mit einem geringeren operativen Gewinn.

An den geplanten Zukäufen hält das Unternehmen dennoch fest. Zwar seien auch Austrian Airlines und Brussels Airlines von der derzeit einbrechenden Nachfrage schwer getroffen. Auch auf dem osteuropäischen Kernmarkt der AUA mache sich die Krise bemerkbar. Mittel- bis langfristig sei auf diesen Verbindungen jedoch überdurchschnittliches Wachstum zu erwarten. Sowohl AUA als auch Brussels würden derzeit an Sparprogrammen arbeiten und hofften, bald unter die Haube der Lufthansa schlüpfen zu können. Beide Zukäufe stehen unter Vorbehalt einer Genehmigung der EU-Wettbewerbshüter. Auch der Erwerb der Mehrheit an der Verluste schreibenden bmi durch Lufthansa muss noch von den Kartellwächtern abgesegnet werden.

Quelle: ntv.de

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