Die Bilanz der Allianz "Kyrill" hinterlässt Spuren
08.05.2007, 12:29 UhrDer Wintersturm "Kyrill" hat deutliche Spuren in der Bilanz der Allianz hinterlassen. In der Hauptsparte des Münchner Konzerns, dem Schaden/Unfall-Bereich, fiel das operative Ergebnis im ersten Quartal um über acht Prozent auf 1,26 Milliarden Euro, wie die Allianz am Dienstag mitteilte.
"Kyrill", der im Januar über Europa hinweggefegt war, kostete die Allianz 340 Millionen Euro. Die gesamte Branche muss voraussichtlich für fünf bis sieben Milliarden Euro geradestehen. "Kyrill" dürfte damit einer der drei teuersten Stürme in Europa seit 1980 werden.
Zuwächse verzeichnete die Allianz dagegen in ihren anderen Segmenten. Am deutlichsten stieg das operative Ergebnis im Bankgeschäft, es kletterte auf 700 (Vorjahreszeitraum: 547) Millionen Euro. Dieser Bereich wird vor allem von der Dresdner Bank getragen. In der Leben- und Krankenversicherung erhöhte sich der Gewinn auf 750 (723) Millionen Euro, in der Vermögensverwaltung auf 312 (304) Millionen.
Bereits in der Vorwoche hatte die Allianz mitgeteilt, im Auftaktquartal ihren Nettogewinn um über drei Viertel auf 3,2 Milliarden Euro gesteigert zu haben. Damit lag der Konzern klar über den Markterwartungen. Hauptgrund für den Anstieg waren Beteiligungsverkäufe -diese spülten der Allianz allein zwei Milliarden Euro in die prall gefüllte Kasse. Getrennt hatte sich der Finanzkonzern zu Jahresbeginn unter anderem von Teilen seiner Aktien an BMW und KarstadtQuelle.
Die Sondererlöse werden zur Finanzierung der vollständigen Übernahme der französischen Tochter AGF eingesetzt, die rund zehn Milliarden Euro kostet. Mit der Akquisition soll die Konzernstruktur vereinfacht werden.
Dresdner Bank bleibt Sorgenkind
Bei der Dresdner Bank - seit Jahren eine der größten Baustellen der Allianz - führten ebenfalls Beteiligungsverkäufe und die Umstellung der Rechnungslegung zu einer operativen Ergebnisverbesserung. Unter dem Strich verdiente das Geldhaus allerdings mit 612 Millionen Euro sieben Prozent weniger als vor Jahresfrist.
Nach wie vor kommt die Bank mit Kostensenkungen nur langsam voran: Das Verhältnis der Kosten zu den Erträgen sank zwar durch die Beteiligungsverkäufe kräftig auf 66,9 (73,7) Prozent. Ohne diesen Sondereffekt ergab sich aber nur eine Verbesserung um weniger als einen Prozentpunkt auf 73,0 Prozent. Damit mussten die Frankfurter für einen Euro Ertrag 73 Cent aufwenden - ein im Branchenvergleich schwacher Wert.
Quelle: ntv.de