Vetter übernimmt LBBW-Chef muss gehen
08.05.2009, 12:12 UhrDer Chef der größten deutschen Landesbank LBBW, Siegfried Jaschinski, muss seinen Platz räumen. Wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger mitteilte, wird der Chef der Landesbank Berlin, Hans-Jörg Vetter der neue Vorstandsvorsitzende der Landesbank Baden-Württemberg.
Eine Vertragsverlängerung für den bisherigen LBBW-Chef Jaschinski würde zu unkalkulierbaren Risiken für die Bank führen, erklärte Oettinger. Die im Südwesten mitregierende FDP hatte die Ablösung Jaschinskis verlangt. Oettinger und die anderen großen Anteilseigner neben dem Land, die Südwest-Sparkassen und die Stadt Stuttgart, wollten an Jaschinski festhalten. Er habe bis zuletzt für eine Vertragsverlängerung geworben, sagte Oettinger. Bei der FDP sei er damit aber "auf taube Ohren gestoßen".
Jaschinski sitzt seit Anfang 2005 an der Spitze des LBBW-Vorstands. Unter seiner Leitung hat die LBBW wegen der Finanzmarktkrise für das vergangene Jahr einen Verlust von 2,1 Mrd. Euro geschrieben. Zuletzt waren Gerüchte gestreut worden, dass der Rückhalt für Jaschinski schwinde. Im Verwaltungsrat und in der Trägerversammlung gebe es "eine breite Front, die ihn nicht will", verlautete am Rande der Gremiensitzungen in Stuttgart. Dem 54-jährigen Manager fehle es an Führungsstärke und an Sozialkompetenz, wurde kritisiert. Zugleich machten sich aber die Beschäftigten der LBBW dafür stark, Jaschinskis Vertrag zu verlängern.
Wider Willen nach Stuttgart?
Der designierte Nachfolger Jaschinskis, Hans-Jörg Vetter, hatte noch am Donnerstag entsprechende Gerüchte dementiert. Der Wechsel zur Landesbank Baden-Würrtemberg sei kein Thema, so Vetter. "Ich fühle mich sehr wohl bei der Landesbank Berlin."
Quelle: ntv.de, dpa