Krise noch nicht vorbei LBBW erwartet schwieriges Jahr
31.03.2009, 12:40 UhrDie Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) stellt sich nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr auf weitere Belastungen ein. "Klar ist: Die Finanzmarktkrise ist bei weitem noch nicht ausgestanden", sagte LBBW-Chef Siegfried Jaschinski bei der Jahrespressekonferenz in Stuttgart. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien zudem so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. "Eine seriöse Prognose lässt sich daher nicht abgeben."
Zwar sei das operative Kerngeschäft der größten deutschen Landesbank in den ersten Monaten 2009 "mehr als ordentlich" gelaufen, sagte Jaschinski. "Ich gehe nach heutigem Kenntnisstand davon aus, dass wir unter dem Strich schwarze Zahlen geschrieben haben." Allerdings habe die Finanzkrise aber bei Kreditausfallversicherungen auf Banken und Staaten erneut negative Spuren hinterlassen.
2008 schrieb die LBBW wegen Wertberichtigungen auf Kredit- und Wertpapiere einen Rekordverlust von 2,1 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote, die wichtigste Kennziffer zur Beurteilung der Kapitalstärke einer Bank, sank in Folge der Verluste auf relativ geringe 6,1 Prozent. Durch die Kapitalerhöhung von fünf Mrd. Euro werde sich die Quote auf rund neun Prozent erhöhen. Das Geld wollen die Eigentümer, darunter das Land Baden-Württemberg, die Sparkassen des Landes und die Stadt Stuttgart, in Kürze zuschießen.
2008 legte die LBBW in ihrem Kerngeschäftsfeld Firmenkunden zu. Die Erträge seien dank eines gestiegenen Kreditgeschäfts und höherer Provisionen für Spezialfinanzierungen um 18 Prozent geklettert, teilte die LBBW mit. Im Kapitalmarktgeschäft, zu dem die Bank etwa Anleiheemissionen oder den Verkauf von Derivaten zählt, sei die Bank prozentual noch stärker gewachsen. Im Geschäft mit Privatkunden habe die Bank jedoch unter dem hohen Wettbewerb und der schlechten Börsenentwicklung gelitten, die Erträge gingen hier zurück.
Quelle: ntv.de