Die Landesbank Baden-Württemberg übernimmt offenbar eine tschechische Tochter des österreichischen Bawag-Konzerns. Der Preis für die Bawag Bank CZ betrage 160 Mio. Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters und berief sich dabei auf "eine mit der Transaktion vertraute Person". Die LBBW wollte sich nicht äußern. In verschiedenen Medienberichten aus Deutschland und Österreich hatte es zuletzt bereits geheißen, die Verhandlungen seien sehr weit gediehen. Im Umfeld der LBBW werde damit gerechnet, dass das Institut den Zuschlag spätestens bei seiner Bilanzpressekonferenz am 28. April verkünden werde. Auch der österreichische "Standard" meldete, der Deal sei in trockenen Tüchern.

Über Interessenten an den tschechischen und slowakischen Töchtern der österreichischen Bank wird seit geraumer Zeit spekuliert, genannt wurden unter anderem die britische Bank HSBC und der französische Versicherer Axa. Die Bawag verkauft unter dem neuen Eigentümer Cerberus ihre nicht zum Kerngeschäft gehörenden Beteiligungen. Die LBBW will die im Zuge der Finanzkrise übernommene SachsenLB unter dem neuen Namen "Sachsen Bank" auf den osteuropäischen Markt ausrichten. Dazu hatte LBBW-Chef Siegfried Jaschinski auch Zukäufe angekündigt.