Aldi macht den Anfang Lebensmittel bald teurer
06.09.2007, 21:04 UhrDie Verbraucher müssen sich auf weitere Preiserhöhungen bei Lebensmitteln einstellen. Das Branchen-Fachblatt "Lebensmittel Zeitung" berichtet, der Discounter Aldi habe in dieser Woche die Preise für etwa 50 Artikel erhöht und damit ein Signal für den gesamten Markt gesetzt. Grund für die Preiserhöhungen seien die erheblich gestiegenen Rohstoffpreise.
Laut "Lebensmittel Zeitung" rechnet man in Industriekreisen damit, dass bis zu 380 Produkte bei Aldi teurer werden. Der Discounter setze damit Maßstäbe für den gesamten Lebensmitteleinzelhandel.
Die Konkurrenten von Aldi würden voraussichtlich innerhalb weniger Tage dem Marktführer folgen. Betroffen sind nach Angaben der Zeitung unter anderem Jogurt, Käse, Quark, zahlreiche Backwaren, Wurst und Tiefkühlprodukte wie zum Beispiel Eiscreme.
Von Aldi selbst war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Allerdings hatte der Discounter bereits am vergangenen Samstag in ganzseitigen Zeitungsanzeigen Preiserhöhungen angekündigt. Darin begründete der Discounter die Verteuerung mit Ernteausfällen bei Getreide und Obst, Nachfragesteigerungen auf dem Milchmarkt sowie stark gestiegenen Energiepreisen, die zu erheblichen Verteuerungen bei den Lieferanten geführt hätten. Aldi verdiene nicht an den Mehrkosten und werde die Preiserhöhungen wieder zurücknehmen sobald es die Beschaffungspreise zuließen, versprach das Unternehmen.
Schoko-Osterhasen werden auch bald teurer
Verbraucher werden im kommenden Jahr für Schoko-Osterhasen tiefer in die Tasche greifen müssen. "Beim Osterhasen wird mit Sicherheit der Preis nicht zu halten sein", sagte der Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), Torben Erbrath. Der Preisanstieg werde sich im unteren zweistelligen Prozentbereich bewegen und werde durch hohe Rohstoffpreise und gestiegene Kosten für Energie und Verpackung verursacht.
Weihnachtsmänner bleiben vorerst verschont
Bei Weihnachtsmännern dagegen könnten die Verbraucher noch günstiger wegkommen, da die Lieferverträge vor dem allgemeinen Preisanstieg von Lebensmitteln ausgehandelt worden seien, sagte Erbrath.
Bauern machen lieber auf Kraftstoff
Angesichts der höheren Lebensmittelpreise kritisierte der Verbandssprecher eine einseitige staatliche Förderung von Biokraftstoffen. Für viele Landwirte sei es inzwischen ertragreicher, Rohstoffe für Biokraftstoffe anstatt für Lebensmittel anzubauen. Die Lebensmittelwirtschaft müsse inzwischen mit der Energiewirtschaft konkurrieren, was sich bei steigender Nachfrage auf den Weltmärkten bei den Preisen bemerkbar mache.
Der BDSI vertritt nach eigenen Angaben 215 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von insgesamt 11,5 Mrd. Euro.
Quelle: ntv.de